In Atotonilco nahe Mexiko City ist soeben die größte Biogasspeicheranlage der Welt in Betrieb gegangen, möglich gemacht durch Know-how aus der Steiermark. Sieben sogenannte Doppelmembranbehälter mit einem Speichervolumen von je 8500 Kubikmetern, einer Höhe von 20,5 und einem Durchmesser von 27,2 Metern wurden vom traditionsreichen Grazer Textilindustrieunternehmen Sattler gefertigt.

Industrielle Textilien sind die Kernkompetenz der Sattler Gruppe. "Biogas hat als speicherbarer erneuerbarer Energieträger enormes Zukunftspotenzial. Als Erfinder des Biogasspeichers freuen wir uns, dieses große und großartige Projekt abgeschlossen zu haben", sagt Sattler-Vorstandschef Herbert Pfeilstecher. 

Chefetage: Lisbeth Wilding, Herbert Pfeilstecher
Chefetage: Lisbeth Wilding, Herbert Pfeilstecher © sattler ag / bigshot/Christian Jungwirth

Hunderte Stunden Planung sowie mehr als 5000 Stunden für die Fertigung, die Membranen werden in Handarbeit an Hightech-Maschinen produziert, waren dafür notwendig. Sieben Container wurden nach Mexiko verschifft, trotz der immensen logistischen Herausforderung konnte die Installation sogar zwei Wochen früher als veranschlagt abgeschlossen werden.

Gigantische Kläranlage

Die Anlage ist ein wichtiger Teil einer neuen Abwasseranlage, in der das Abwasser von mehr als zehn Millionen Einwohnern von Mexiko City behandelt wird. Das gereinigte Abwasser wird zur Bewässerung von 80.000 Hektar Agrarfläche verwendet, im Prozess wird Biogas gewonnen, das zur Stromproduktion genutzt wird. U. a. durch die Sattler-Innovation können über diesen Weg drei Viertel des Energiebedarfs der Kläranlage gedeckt werden.

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"Wir konnten die Installation zur vollen Zufriedenheit des Kunden zwei Wochen schneller als veranschlagt abschließen", betont Vorständin Lidbeth Wilding. Die Kläranlage Atotonilco ist mittlerweile bereits teilweise in Betrieb, im nächsten Schritt wird auch mit der Stromerzeugung aus dem gewonnenen Biogas begonnen.