Mehr als 600 Feuerwehreinsätze gibt es in Österreich jeden Tag. Bei vielen kommen Löschfahrzeuge aus Österreich zum Einsatz. Bei jeder Neuanschaffung stehen die Hersteller Rosenbauer aus Leonding und Magirus Lohr aus Kainbach bei Graz in hartem Wettbewerb zueinander. So auch bei der jüngsten Ausschreibung der Bundesbeschaffungsgesellschaft (BBG). Diese fungiert als Einkaufsgemeinschaft für Gemeinden. Europaweit wurden die besten Angebote für Löschfahrzeuge bis 16 Tonnen, bis 18 Tonnen und über 26 Tonnen eingeholt. Auftragsvolumen: 200 Millionen Euro.

Im Duell Rosenbauer gegen Magirus Lohr konnten sich diesmal die Steirer durchsetzen. Sie erhalten den Zuschlag für die Kategorien bis 16 Tonnen und ab 26 Tonnen. Das entspricht rund drei Vierteln des Auftragsvolumens. Bereits 2014 hat Magirus Lohr eine Ausschreibung für Kleintransporter bis 7,5 Tonnen gewonnen. Rosenbauer bleiben die Löschfahrzeuge bis 18 Tonnen. Ein Triumph für das Werk in Kainbach. Denn noch vor vier Jahren stand die Produktion auf der Kippe. Das Mutterunternehmen Iveco Magirus wollte Kainbach zu einer Service-Niederlassung umwandeln.

Weitere Investitionen

Nun ist nicht nur der Standort gesichert. Der Rahmenvertrag ermögliche weitere Investitionen, erklärt Christian Reisl. „Wir müssen uns ja nach der Auslastung richten.“ Das bedeutet auch mehr Mitarbeiter, wobei sich Reisl nicht auf eine genaue Zahl festlegen will. Denn bei dem Auftrag der BBG handelt es sich um eine Kannbestimmung. Die Feuerwehren müssen nicht bei Magirus Lohr kaufen. Die meisten werden von Gemeinden finanziert und diese können auch eigene Ausschreibungsverfahren einleiten und sich andere Angebote einholen. Reisl: „Das ist ein ziemlich aufwendiger Prozess.“ Dieser wird ab 2016 noch komplizierter. Dann müssen öffentliche Aufträge elektronisch und mehrsprachig ausgeschrieben werden.

„Die Beschaffung über die BBG ist für Gemeinden einfacher.“ Reisl schätzt, dass rund 30 Prozent der Beschaffungen über die BBG erfolgen werden. Reisl: „Das bedeutet aber nicht, dass wir nur mit einem Drittel der Auftragssumme rechnen dürfen. Diese 30 Prozent können durchaus die vollen 150 Millionen Euro Auftragsvolumen umfassen.“