Chinas Börsen sollen künftig bei zu starken Schwankungen den Handel aussetzen. Steigt oder sinkt der Index CSI 300, der 300 große Unternehmen umfasst, um fünf Prozent, wird der Aktienhandel für 30 Minuten unterbrochen, wie die Börsen in Shanghai und Shenzhen am Montagabend (Ortszeit) mitteilten. Verliert oder gewinnt der Index sieben Prozent, werde der Handel für den Rest des Tages ausgesetzt.

Die neue Regel wurde den Angaben zufolge bereits von der chinesischen Finanzaufsicht bestätigt. Wann sie in Kraft tritt, blieb zunächst offen. Die beiden Börsen teilten mit, bis zum 21. September würden noch Stellungnahmen zu den Plänen gesammelt.

150 Prozent Plus in einem Jahr

Der geplante Mechanismus werde "Marktrisiken verhindern" und "die langfristige Stabilität und die gesunde Entwicklung des Wertpapiermarkts" fördern, erklärten die Börsen in Shanghai und Shenzhen. Es handelt sich um die jüngste Initiative in einer ganzen Reihe von Maßnahmen, mit denen die chinesischen Behörden die heftigen Schwankungen an den Aktienmärkten in den Griff bekommen wollen. Seit Mitte Juni hat der Leitindex Shanghai Composite rund 40 Prozent verloren, nachdem er zuvor binnen zwölf Monaten um 150 Prozent zugelegt hatte.

Ebenfalls am Montag teilte das chinesische Finanzministerium mit, dass Investoren für das lange Halten von Wertpapieren steuerlich belohnt werden sollen. Wer Aktien für mehr als ein Jahr behält, werde künftig von einer Dividendensteuer in Höhe von 20 Prozent befreit. Bleiben die Papiere zumindest für mehr als einen Monat im Portfolio, wird lediglich die Hälfte der Steuer fällig.