Heuer dürfte die Erdäpfelernte um 30 bis 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr einbrechen. Das wäre ein Einbruch von 750.637 Tonnen im Vorjahr auf 450.382 bis 525.446 Tonnen heuer, wie die Landwirtschaftskammer Niederösterreich auf APA-Anfrage mitteilte. Die Versorgung des heimischen Erdäpfel-Marktes trotz der Trockenheit heuer sei aber trotzdem möglich, hieß es zuvor in einer Aussendung.

"Unsere Erdäpfelbauern werden trotz massiver Ertragseinbußen in der Lage sein, den Inlandsmarkt ganzjährig zu bedienen", so Franz Wanzenböck, Obmann der IG Erdäpfelbau (IGE).

Da die Ertragsaussichten international heuer aber besser als hierzulande seien, befürchtet Wanzenböck aber, "dass mehr Importware in den Handel kommt und unsere Erdäpfelbauern in dem ohnehin schon schwierigen Jahr noch mehr unter Druck gesetzt werden". Die IGE ruft daher die Handelsketten und Konsumenten auf, die heimische Produktion durch den Griff zu heimischen Kartoffeln zu unterstützen.

Nur Grundversorgung gesichert

Bei Erdäpfeln, die zu Chips Pommes frites und so weiter verarbeitet werden, ist heuer wegen der Ertragseinbusen nur eine Grundversorgung der Industrie gesichert.

Die meisten Erdäpfel werden mit Abstand in Niederösterreich produziert. Auch in Oberösterreich und bei Frühkartoffeln (Heurige) im Burgenland und bei Stärkekartoffeln in der Steiermark gibt es bedeutende Erntemengen.

Wanzenböck forderte wegen der Auswirkungen des Klimawandels, die immer deutlicher spürbar würden, Maßnahmen für die Betriebe. "Die Inlandsversorgung ist unter extremen Witterungsbedingungen langfristig gefährdet. Wir fordern daher die Unterstützung des Ausbaus der Bewässerungsinfrastruktur, wie Brunnenbau oder Ringleitungen und konkrete Hilfestellungen bei Projekten zur Erschließung neuer Bewässerungsgebiete", so der Erdäpfelbauern-Vertreter.