Die Spielemesse Gamescom ist am Sonntag mit einem Besucherrekord zu Ende gegangen. Insgesamt besuchten seit Mittwoch 345.000 Interessierte aus 96 Ländern die Messe für Computer- und Videospiele, wie der deutsche Bundesverband Interaktive Unterhaltungssoftware (BIU) mitteilte. Im vergangenen Jahr hatten 335.000 Menschen die Messe besucht.

Dem BIU zufolge ist die Gamescom das weltweit größte Event für Computer- und Videospiele. Die Veranstaltung stand unter dem Motto "Next Level of Entertainment" (Die nächste Stufe der Unterhaltung). Mehr als 800 Aussteller beteiligten sich an der Gamescom.

Interaktive Spiele im Trend

Die Anbieter interaktiver Spiele gewinnen dank Smartphones und Tablets immer mehr Fans und neue Zielgruppen. "Gaming wird immer mehr zu einem Gesellschaftsthema", sagte Jens Kosch, Deutschland-Chef des Spieleverlags Electronic Arts auf der Gamescom. Handy-Spiele zählen zu den beliebsten Apps zum Herunterladen.

Der iTunes-Store von Apple und Googles App-Plattform Google Play nähmen 75 Prozent ihrer Umsätze mit mobilen Spielen ein, sagte der Manager. "Das ist eine tolle Möglichkeit, neue Zielgruppen zu erschließen."

Durch das Smartphone sei für viele Menschen eine technische Hürde zu den Spielen weggefallen, sagt auch Uwe Bassendowski, der bei Sony Computer Entertainment für die Länder Deutschland, Österreich und der Schweiz zuständig ist.

Marktanalysten hatten zuvor befürchtet, dass der wachsende Anteil an mobilen Spielen den klassischen Markt der PC- oder Konsolen-Spiele verdrängen werde. Davon könne keine Rede sein, sagte Kosch. Er hofft auf einen Werbeeffekt. "Wer ein Spiel einmal auf einem Smartphone erlebt hat, will das auch einmal am Fernseher probieren." Die über 50-Jährigen seien inzwischen eine der größten Zielgruppen für Electronic Arts.