Auch in der Steiermark hat die Arbeitslosigkeit im Juli im Vergleich zum Vorjahr abermals zugelegt. "Saisonbedingt erreicht die Arbeitslosigkeit Ende Juli in der Steiermark mit diesmal 39.291 den Jahres-Tiefststand. Zusammen mit den Personen in Schulung sind derzeit 46.584 Menschen
beim Arbeitsmarktservice vorgemerkt. Das sind um 1910 Personen (plus 4,3 Prozent) mehr als im Vorjahr, teilt das steirische Arbeitsmarktservice mit.

„Wir verzeichnen zwar weiterhin eine sehr hohe Zahl an arbeitslosen Personen, im Lauf des Juli sind allerdings um 400 Menschen weniger arbeitslos geworden als im letzten Jahr“, betont AMS-Chef Karl-Heinz Snobe. Er verweist vor allem auf die positive Entwicklung am Stellenmarkt.

Steigende Nachfrage

Deutlich mehr neue offene Stellen im Lauf des Monats bedeuteten Ende Juli seit langem auch wieder ein deutlich größeres Angebot: „34 Prozent mehr Jobs sind das erste merkbare Anzeichen für steigende Nachfrage. Zurzeit ist für uns jede offene Stelle ein besonderer Auftrag uns um die Besetzung zu bemühen." Im Vergleich zum Juli des Vorjahres ist die Zahl der offenen Stellen von 2295 auf exakt 4013 nach oben geklettert. 

Positiv aus dem Rahmen fallen die Arbeitsmarkt-Bezirke Murau und Gleisdorf, besonders schwierig ist es immer noch in Leibnitz, Leoben und Weiz.

Auch bundesweiter Anstieg

Die Nachfrage nach Arbeitskräften ist auch österreichweit  gestiegen: Ende Juli war die Zahl der gemeldeten offenen Stellen mit 31.119 um 4385 bzw. 16,4 Prozent über dem Vorjahreswert. Allerdings werden insbesondere Arbeitskräfte mit mittlerem und höherem qualifikatorischen Anforderungsprofil gesucht. Das Ausbildungsniveau von rund 45 Prozent der Arbeitssuchenden geht aber nicht über ein Pflichtschulniveau hinaus, gibt das Sozialministerium zu bedenken.

"Kamen 2008 auf eine offene Stelle noch sechs Arbeitsuchende, sind es heuer bereits doppelt so viele, nämlich zwölf", betont indes AK Präsident Rudi Kaske anlässlich der Bekanntgabe der aktuellen Arbeitsmarktdaten. "Das ist das wahre Problem und nicht die Zumutbarkeitsbestimmungen oder die Höhe der Mindestsicherung. Wir müssen uns ernsthaft damit auseinandersetzen, wie wir die vorhandene Arbeit besser verteilen können und wo und in welchen Bereichen es in Zukunft mehr und bessere Arbeit gibt, damit mehr Arbeitsuchende wieder in Beschäftigung kommen."