Nur gesunde Kühe geben wirklich viel Milch. Doch oft erkennen Bauern erst zu spät, dass es einer Kuh nicht gut geht. Der Smaxtec PH- und Temperatur-Sensor sitzt im Pansen der Kuh und warnt Landwirte via W-Lan frühzeitig vor möglichen Problemen mit den Tieren.

Das Produkt ist einer von 28 Finalisten des steirischen „Fast Forward Award“. Er wird seit 20 Jahren vom Wirtschaftsressort des Landes und der Steirischen Wirtschaftsförderung SFG verliehen. Der Großteil der eingereichten Projekte kommt aus dem High-Tech-Bereich.

Energiesparend brauen

Auch die Brauerei Murau gehört zu den Nominierten. In den vergangenen Jahren wurde die Produktion auf erneuerbare Energie umgestellt. Im ersten Jahr wurden 700.000 Liter Heizöl eingespart. Die Kosten konnten um 28 Prozent reduziert werden.

Kleinstunternehmen mit weniger als neun Mitarbeitern bekommen ebenfalls eine Chance und zeigen ihre innovativen Ideen. So produziert das Unternehmen Ecocan eine Folie, die LED-Licht so umlenkt, dass es für den Menschen angenehmer wird. Die Bundesregierung hat das Unternehmen gerade erst zu einem bevorzugten Ausrüster erklärt. So könnten die Turnsäle des Landes bald mit Folien aus der Steiermark ausgerüstet werden.

Bücher retten

Doch was wäre die Schule ohne Bücher? Hier spielt sich unbemerkt ein Drama ab. Zwischen den Jahren 1840 und 1960 wurde Papier verwendet, das der modernen Luft nicht gewachsen ist. Schwefelsäure zersetzt die Seiten, sie zerfallen zu Staub. Die Universität Graz hat nun ein Verfahren entwickelt, das die Bücher mit Hochdruck vor der Auflösung bewahren kann.

SFG-Geschäftsführer Burghard Kaltenbeck möchte mit dem Award innovative Unternehmen und Organisationen vor den Vorhang holen. Als Chef einer Förderinstitution kennt er den Weg vom Geistesblitz bis zur Marktreife: „Wenn aus 100 Ideen zehn Produkte entstehen, von denen wiederum zwei bis drei am Markt bestehen, ist das ein sehr guter Schnitt.“ Landesrat Christian Buchmann verspricht bei der Präsentation der Finalisten, mehr in Innovation investieren zu wollen. „Bis 2020 sollen über fünf Prozent der regionalen Wertschöpfung aus dem Bereich Forschung und Entwicklung kommen.“ Angesichts der angespannten wirtschaftlichen Lage und des Sparkurses der Reformpartnerschaft ein schwieriges Unterfangen. Doch Buchmann ist überzeugt: „Irgendwie werden wir das Geld schon auftreiben.“