185 Delegierte haben sich bei der Landesgruppen-Hauptversammlung des steirischen Wirtschaftsbundes in Gleisdorf eingefunden. Dabei wurde Wirtschaftslandesrat Christian Buchmann mit 98,33 Prozent als WB-Obmann wiedergewählt. Zudem wurde Buchmanns Leitantrag, der die wirtschaftspolitischen Forderungen für die kommenden Jahre beinhaltet, einstimmig beschlossen. Im Fokus sollen dabei "der Einsatz für Wachstum und Beschäftigung, die Stärkung der regionalen Wirtschaft und der Ausbau der Infrastruktur" stehen.

„Unternehmerinnen und Unternehmer schaffen Arbeitsplätze, bilden Lehrlinge aus und sichern damit den Wohlstand in der Steiermark. Wir müssen uns daher besonders dafür einsetzen, dass Investitionsanreize für Unternehmen gesetzt werden und sie nicht laufend durch neue Steuern und bürokratische Hürden belastet werden. Nur so können wir Impulse für wirtschaftliches Wachstum und damit Arbeitsplätze setzen. Leistung muss sich lohnen und belohnt werden“, sagt Buchmann.

"Kein Euro der Breitbandmilliarde geflossen"

Um die Stärkung der regionalen Wirtschaft zu sichern, soll der Ausbau schneller Internet-Verbindungen in den Regionen intensiviert werden. „Die Bundesregierung hat angekündigt, dass zwischen 2015 und 2020 insgesamt eine Milliarde Euro in den Ausbau des schnellen Internets investiert wird. Bis heute ist noch kein einziger Euro davon geflossen. Ich erwarte von Infrastrukturminister Stöger, dass die Mittel der Breitbandmilliarde so rasch wie möglich zur Verfügung gestellt werden und die Steiermark einen fairen Anteil daraus erhält“, fordert Buchmann.

Auch die verpflichtende Anwendung des Bestbieterprinzips (nicht der Preis alleine soll entscheiden, sondern u.a. auch soziale und regionale Kriterien) bei öffentlichen Auftragsvergaben will man durchsetzen.

Bundes- und Landesbehörden in Regionen

Um ländliche Regionen aufzuwerten, spricht sich Buchmann auch dafür aus, Bundes- und Landesbehörden in die Regionen zu verlagern: „Wer sagt, dass alle Ministerien und alle Einheiten der Landesverwaltung ihren Sitz in Wien oder Graz haben müssen? Im Zeitalter des Internets sollte das auch in den Regionen möglich sein.“

Eine weitere Forderung: „Nach zehn Jahren gehört jedes Gesetz evaluiert und dann entweder angepasst oder gänzlich gestrichen. Wir brauchen we­niger Gesetze und mehr Hausver­stand.“

Egger, Kalcher, Lallitsch, Herk, Wendlinger-Slanina, Buchmann, Harrer, Perhab, Haubner
Egger, Kalcher, Lallitsch, Herk, Wendlinger-Slanina, Buchmann, Harrer, Perhab, Haubner © WB/Fischer

Als Buchmanns Stellvertreter wurden WK-Präsident Josef Herk (98,9 Prozent der Stimmen), Sabine Wendlinger-Slanina: (97,2 Prozent), Franz Perhab (97,8 Prozent), Vinzenz Harrer (98,33 Prozent) und Peter Kalcher (97,2 Prozent) gewählt.