Als Reaktion auf den größten Rückruf in der Geschichte der US-Autobranche fährt der japanische Zulieferer Takata die Produktion zum Austausch defekter Airbags hoch. Bis September werden nun monatlich eine Million Gasgeneratoren zum Aufblasen der Luftkissen hergestellt, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte.

Das sind 100.000 mehr als das erst im Februar angehobene Produktionsziel und doppelt so viel wie gewöhnlich. 3,8 Millionen Ersatzsets seien bisher ausgeliefert worden. Unter dem Druck der amerikanischen Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA hatte Takata am Dienstag den Rückruf wegen des Airbag-Defekts auf fast 34 Millionen Autos in den USA verdoppelt.

Damit sind seit 2008 weltweit mehr als 53 Millionen Fahrzeuge von Herstellern wie Toyota, Nissan, Honda, Ford und Chrysler von dem Airbag-Defekt bei Takata betroffen. Auf deutscher Seite ist es BMW. Takata stellt weltweit jeden fünften Airbag her. Der Rückruf wurde veranlasst, weil die zum Schutz der Auto-Insassen konzipierten Luftkissen bei einem Unfall, teilweise auch ohne Aufprall, explodieren könnten, so dass heiße Metallteile umherfliegen. Sechs Todesfälle werden damit in Verbindung gebracht: Alle in Autos von Honda.