Die EU-Kommission wird Google nach Informationen der "Financial Times" den Missbrauch einer marktbeherrschenden Position vorwerfen. Wettbewerbskommissarin Margrethe Vestager werde dies an diesem Mittwoch ankündigen, berichtete die Wirtschaftszeitung unter Berufung auf informierte Personen.

Der Vorwurf laute, dass Google in seiner Suchmaschine Rivalen zu Gunsten eigener Dienste benachteiligt habe, schrieb die "Financial Times" am späten Dienstag. Das Verfahren läuft seit Jahren, dem Konzern können Milliardenstrafen und Einschnitte für das Geschäftsmodell drohen.

Ähnliches Verfahren in den USA

Google hatte sich im Zuge des Verfahrens zu Zugeständnissen bereiterklärt, die Vestagers Vorgänger Joaquin Almunia ausreichend fand. In der Kommission gab es jedoch Widerstände gegen eine Einstellung. Den Konkurrenten und Unternehmen aus der Medienbranche gingen Googles Zugeständnisse nicht weit genug. Sie wollen unter anderem einen prominenteren Platz bei der Anzeige von Suchergebnissen.

Eine Zuspitzung der Brüsseler Position hatte sich bereits in den vergangenen Wochen abgezeichnet. In den USA war ein ähnliches Verfahren der dortigen Wettbewerbshüter für Google glimpflich ausgegangen.