Die Europäische Zentralbank (EZB) hat bisher im Rahmen ihres massiven Staatsanleihen-Programms Bonds für 26,3 Mrd. Euro erworben. Die Zahl umfasse Käufe bis zum 20. März, teilten die Euro-Währungshüter Montagnachmittag mit. Die Abwicklung braucht normalerweise zwei Geschäftstage. Die EZB hatte am 9. März mit den Bond-Käufen begonnen, die sich insgesamt auf über eine Billion Euro summieren sollen.

"Zu diesem Zeitpunkt sehen wir keine Anzeichen dafür, das es für uns nicht genug Anleihen zu erwerben gibt", sagte EZB-Präsident Mario Draghi am Montag vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss im Europaparlament in Brüssel.

Die Währungshüter seien auf Kurs, wie geplant im März Wertpapiere im Volumen von 60 Mrd. Euro zu erwerben. In dieser Höhe will die EZB bis September 2016 jeden Monat Bonds kaufen. Untergrenze ist dabei eine Rendite von minus 0,2 Prozent - das entspricht dem aktuell geltenden Einlagenzins. Die Währungshüter wollen mit ihrem Programm - im Fachjargon "QE" (Quantitative Easing) genannt - die Kreditvergabe der Banken anheizen und damit die Konjunktur beflügeln.

Kreditzinsen sinken

Draghi zufolge beginnen die gesunkenen Finanzierungskosten für Banken bereits die Kreditkosten für Haushalte und Firmen zu beeinflussen. Durch die gesunkenen Kreditzinsen würden auch neue Investitionsprojekte - die bisher als unprofitabel galten - attraktiv werden.

Das Wirtschaftswachstum im Euroraum zieht aus Sicht der EZB an. "Jüngste Daten und Umfrageergebnisse zeigen, dass das Wachstum an Fahrt gewinnt", sagte Draghi am Montag. Gründe seien die gefallenen Ölpreise, die stärkere Exportnachfrage, günstige Finanzierungsbedingungen als Folge der lockeren Geldpolitik und der schwächere Euro.

Die Inflation dürfte dagegen zunächst schwach bleiben, sagte Draghi. "Wir erwarten, dass die Inflation in der Eurozone in den kommenden Monaten sehr gering oder negativ bleiben wird, denn der Rückgang der Ölpreise wird die Entwicklung im weiteren Jahresverlauf beeinflussen." Erst zum Jahresende hin dürfte die Teuerung moderat steigen.

Bis September 2016

Bis September 2016 planen die Währungshüter je Monat Anleihenkäufe im Volumen von 60 Milliarden Euro. Die EZB will mit der großen Geldschwemme - im Fachjargon "QE" (Quantitative Easing) genannt - die Kreditvergabe der Banken beflügeln und die Konjunktur anschieben. Die aktuell sehr niedrige Inflation in der Eurozone soll auf diese Weise wieder nach oben getrieben werden und sich der Zielmarke der Währungshüter von knapp unter zwei Prozent nähern. Davon ist die Teuerung im Währungsraum mit minus 0,3 Prozent im Februar allerdings noch deutlich entfernt.