Österreichs Defizit im Außenhandel ist im abgelaufenen Jahr von 4,90 auf 1,83 Milliarden Euro massiv gesunken. Die heimischen Exporte erhöhten sich gegenüber 2013 um 1,7 Prozent auf 127,90 Milliarden Euro, die Importe hingegen gingen um 0,8 Prozent auf 129,72 Milliarden Euro leicht zurück, geht aus den vorläufigen Daten der Statistik Austria von heute, Mittwoch, hervor.

Etwa 80 Prozent der heimischen Ausfuhren gingen 2014 in europäische Länder - fast 70 Prozent in die Europäische Union. Die beiden wichtigsten Handelspartner waren nach wie vor Deutschland und Italien. Die restlichen 20 Prozent exportierte Österreich nach Asien (9,5 Prozent), Amerika (8,6 Prozent), Afrika (1,3 Prozent) und Australien/Ozeanien (0,7 Prozent).

Die verbesserte Handelsbilanz ist vor allem den verstärkten Warenlieferungen in Nicht-EU-Länder zu verdanken. Mit den Drittstaaten wurde 2014 ein Überschuss von 2,65 Milliarden Euro erzielt. Mit der EU hingegen war ein Passivum von 4,48 Milliarden Euro zu verbuchen - das war aber bereits deutlich weniger als noch im Jahr davor (6,43 Milliarden Euro).

Im Dezember kamen die Exporte noch einmal kräftig in Schwung. Die Ausfuhren legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 4,6 Prozent auf 9,77 Milliarden Euro überdurchschnittlich stark zu. Gleichzeitig stabilisierten sich die Einfuhren bei 9,88 Milliarden Euro (minus 0,3 Prozent).

Die Top-5-Exportziele Österreichs waren im Gesamtjahr Deutschland (29,8 Prozent aller Ausfuhren bzw. ein Volumen von 38,05 Milliarden Euro), Italien (6,4 Prozent/8,22 Mrd. Euro), die USA (6,1 Prozent/7,78Milliarden Euro), die Schweiz (5,2 Prozent/6,69 Milliarden Euro) und Frankreich (4,9 Prozent/6,24 Milliarden Euro). Die meisten Importe kamen ebenfalls aus Deutschland (37,4 Prozent/48,55 Milliarden Euro) und Italien (6,2 Prozent/7,99 Milliarden Euro) - gefolgt von China (5,6 Prozent/7,24 Mrd. Euro), der Schweiz (5,1 Prozent/6,63 Milliarden Euro) und der Tschechischen Republik (4,2 Prozent/5,43 Milliarden Euro).

Handel mit Russland eingebrochen

Wegen der politischen Krise Russlands mit der Ukraine sowie der daraus resultierenden EU-Sanktionen gegen Russland und der russischen Gegensanktionen brach der Warenaustausch mit den beiden Ländern im Vorjahr massiv ein: Die Exporte in die Russische Föderation verringerten sich um acht Prozent auf 3,19 Milliarden Euro - das entsprach einem Ausfuhranteil von 2,5 Prozent. Die Importe sackten um 28 Prozent auf 2,30 Milliarden Euro ab (Einfuhranteil: 1,8 Prozent). In Richtung Ukraine gaben die Ausfuhren um 24,9 Prozent auf 0,51 Milliarden Euro nach, die Einfuhren aus dem Land sanken um 9,6 Prozent auf 0,60 Milliarden Euro.