Jede Zweite der in Österreich ausgegebenen Batterien für Geräte findet den Weg in die Wiederverwertung. Mit dieser Sammelquote liegt Österreich im europäischen Spitzenfeld, wenngleich die Sammeltätigkeit stagniert. Viele Batterien landen nach wie vor im Hausmüll.
Für den steirischen Entsorger und Aufbereiter Saubermacher sind das freilich vergeudete Ressourcen. Seit 1993 ist Saubermacher im Geschäft mit der Batterienentsorgung tätig und hat nun 55 Prozent der Anteile des in Frankfurt sitzenden Recyclingspezialisten Redux übernommen. Das 1997 gegründete deutsche Unternehmen ist Marktführer in Europa für die Sortierung und Verwertung von 75 Prozent aller am Markt befindlichen Batterien. Mittels Röntgentechnik können 30 Batterien pro Sekunde automatisch sortiert werden. In der Folge geht es um die Wiedergewinnung von Nickel, Eisen, Zink und Mangan für den Rohstoffmarkt. Eisen landet direkt in der Stahlproduktion, andere Produkte wie Schlacke im Straßenbau. Jährlich verarbeitet Redux 20.000 Tonnen Altbatterien und setzt zehn Millionen Euro um.
22 Millionen Investition
Die Übernahme wurde von den Gründern, Gesellschaftern und Vorständen beider Unternehmen am Dienstag am Sitz von Saubermacher in Feldkirchen bei Graz der Öffentlichkeit präsentiert. Dabei kündigte Saubermacher (Umsatz 2014: 290 Millionen Euro) weitere Zukäufe „im Bereich der hochinnovativen Aufbereitungstechnologie“ an. Die „verstärkte Expansion“ ist in Deutschland, der Schweiz und Skandinavien geplant, wie 2014 werde das Investitionsvolumen auch 2015 rund 22 Millionen Euro betragen. Die hochtechnologische Rückgewinnung von Rohstoffen für die Industrie sieht Saubermacher als wachsendes Geschäftsfeld.
Beim Sammeln von Altbatterien und Elektroschrott werden sich die EU-Länder bald mehr anstrengen müssen. Eine neue Richtlinie fordert nämlich deutlich höhere Sammelmengen bis 2019.
