Die Erste Group ist 2014 die wertvollste Bankenmarke Österreichs geblieben, obwohl ihr Markenwert um 23 Prozent auf 2,6 Milliarden Dollar (2,3 Milliarden Euro) gesunken ist. An zweiter Stelle folgt die Raiffeisen Bank International mit einem Markenwert von 1,7 Mrd. Dollar. Auch ihr Markenwert ist im Vorjahr gesunken, nämlich um 13 Prozent. Auf Rang drei liegt die Bank Austria mit einer Milliarde Dollar.

Stark aufgeholt hat die BAWAG P.S.K.: Ihr Markenwert stieg um 34 Prozent auf 316 Millionen Dollar. Unter die weltweit 500 wertvollsten Bankenmarken hat es auch die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich (RLB OÖ) geschafft. Ihr Markenwert stieg um acht Prozent auf 247 Millionen Dollar.

Zu diesen Ergebnissen kommt eine im Auftrag des Financial Times-Magazins "The Banker" durchgeführte Markenwertstudie. Bewertet wurde auf der Grundlage der Frage, welche Lizenzgebühren ein Unternehmen bezahlen müsste, wenn die Marke nicht im eigenen Besitz wäre. Stichtag war der 1. Jänner 2015, die jüngsten Entwicklungen bei der RBI sind also noch nicht im Ergebnis berücksichtigt.

Altlasten beseitigt

Die Erste Group ist im Vorjahr im globalen Ranking um 15 Plätze von Rang 63 auf 78 abgerutscht. Hauptgrund waren hohe Verluste unter anderem wegen der Beseitigung von Altlasten in Rumänien und Ungarn. Der Markenwert verringert sich dadurch um 777 Millionen Dollar.

Die RBI verschlechterte sich vom 97. auf den 110. Platz, ihr Markenwert sank um 248 Millionen Dollar. Auch die Bank Austria musste Federn lassen, wenn auch vergleichsweise in geringem Ausmaß von 40 Millionen Dollar. Sie verlor neun Ränge und landete auf Platz 152. Dagegen verbesserte sich die BAWAG von Rang 375 auf 322 und die RLB OÖ von 381 auf 375.

Wells Fargo am wertvollsten

Weltweit die wertvollste Bankenmarke blieb die US-Bank Wells Fargo. Sie konnte ihren Markenwert um 15 Prozent auf 35 Milliarden US-Dollar steigern. Auf Platz zwei folgt mit 27,5 Mrd. Dollar die chinesische ICBC. Auf dem dritten Platz landete die britische HSBC mit einem Markenwert von 27,3 Mrd. Dollar. Unter den zehn wertvollsten Banken finden sich inzwischen jeweils vier US- und vier chinesische Banken, sowie eine britische und eine spanische Bank (Banco Santander).

Die chinesischen Banken setzten im Vorjahr ihren Siegeszug fort. Zwar liegen im Ländervergleich weiterhin die US-Banken mit einem Markenwert von 202 Milliarden Dollar auf Platz eins, die chinesischen Banken konnten allerdings deutlich aufholen. Sie liegen mit 146 Milliarden Dollar auf Platz zwei. Während sich der Markenwert der US-Banken nur um vier Prozent verbesserte, stieg jener der China-Banken um 29 Prozent. Der Abstand verringerte sich von rund 80 auf 56 Milliarden Dollar.

Die britischen Banken liegen mit einem Markenwert von 74 Milliarden Dollar auf Rang drei, gefolgt von Kanada und Japan. Deutschland liegt mit gut 30 Milliarden Dollar auf Rang 10, vor der Schweiz mit 25 Milliarden Dollar.

Prozentuell den stärksten Wertanstieg erreichten die indischen Banken. Ihr Markenwert verbesserte sich um 61 Prozent auf 19 Milliarden Dollar. Die größten Verlierer waren Japan und Russland, die Markenwerte ihrer Banken fielen um 21 Prozent. Japans Banken sanken auf 44 Milliarden Dollar, Russlands Kreditinstitute auf 14 Milliarden Dollar.