Die Erste Bank startet ein neues Studien-Finanzierungsmodell für Studenten aus EU-Staaten. Voraussetzung für die Vergabe sind gute Karriereaussichten und die Persönlichkeit. Im Gegenzug erhält die Bank einen Teil des künftigen Bruttogehalts von über 2000 Euro für einen vereinbarten Zeitraum. "Falls ich nie über 2000 Euro verdiene, zahle ich nichts zurück", sagt Sprecherin Michaela Riediger.

Da sich die Bank ausschließlich am künftigen Erfolg beteiligt, ist das neue Modell mit dem Namen "For Best Students" auch kein einkommensabhängiger Kredit. "Es handelt sich dabei um Risikokapital, wir können die gesamte Investition verlieren", sagt Riediger zur APA.

Es werden 100 Prozent der Studiengebühren von nationalen und internationalen Unis finanziert, außerdem Lebenserhaltungskosten von monatlich bis zu 1000 Euro und Einmalkosten bis zu 5000 Euro. Die Lebenserhaltungskosten und Einmalkosten sind dabei auf 28.000 Euro begrenzt.

Das Modell sei weltweit einzigartig, so Riediger. Bei einem ähnlichen Finanzierungsmodell in Chile und den USA seien Investoren involviert, in Australien seien es Kredite für Studenten. Die Erste Bank rechnet mit einer Nachfrage von jährlich rund 40 Studenten. Es sei ein "Nischenprodukt", mit dem man kein Geld verdienen möchte. Vielmehr solle jeder Zugang zur Bildung haben. Sicherheiten und die finanzielle Situation des Studierenden sollen keine Rolle spielen.

Die Studenten müssen mindestens im dritten Semester sein und einen Bewerbungsprozess durchlaufen. Es gibt ein dreistufiges Auswahlverfahren, wobei die Bewerber einen Karriereplan vorlegen und weiters einen Persönlichkeitstest und ein persönliches Gespräch absolvieren müssen. "Man kann das ein bisschen mit einer Investition in Start-ups vergleichen, die auch einen Plan vorlegen und sagen müssen, wie sie das machen wollen", so Riediger.

Die Rückbeteiligung werde individuell berechnet, daher könne sie keine möglichen Summen nennen. In der derzeitigen Pilotphase des Modells ist das Angebot auf 16 Universitäten beschränkt.