Viele Anleger liegen derzeit im Goldrausch. Das Auf und Ab beim Goldpreis lässt sie auf saftige Gewinne hoffen - nach dem Motto günstig einkaufen und teurer verkaufen. Die Entwicklung beim Goldpreis nährt diese Meinung, aber Vorsicht ist dennoch geboten. Beim Gold sind die sicheren Zeiten längst vorbei. Lag der Kurs in den 90-er Jahren des vergangenen Jahrhunderts relativ stabil zwischen 350 und 400 Dollar für eine Feinunze (31,1 Gramm), ist es damit seit gut einem Jahr vorbei. Der Goldpreis hatte heuer am 13. März den absoluten Rekord von mehr als 1.000 Dollar erreicht.

Eingedeckt mit Gold. Die Österreicher haben sich heuer rekordverdächtig mit Goldmünzen eingedeckt. Bis Ende Juli verkaufte die Prägeanstalt Münze Österreich rund 217.300 Philharmoniker. Auf das Goldgewicht von rund 153.300 Feinunzen umgerechnet, ergibt der Verkaufszuwachs ein Plus von 210 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. "Das ist das beste Verkaufsergebnis seit 1998", sagt Münze-Marketingchef Kerry Tattersall.

Gesunken, trotzdem begehrt. Seit 13. März ist der Goldpreis, am derzeit gültigen Wert gemessen, um 17 Prozent gesunken. Was bewegt die Anleger, sich aufs Gold zu stürzen? Die Rohstoff-Spezialisten in den Banken meinen, die hohen Preisschwankungen werden auch in den nächsten Monaten anhalten. Philip Menders von der Scotsmen Bank spricht von einer Bandbreite von 700 bis 1000 Dollar. In der Erste Bank in Wien hält man sogar 1200 Dollar für möglich.

"Wie bei Aktien". Viele Anleger fragen sich, wann der günstigste Zeitpunkt für den Goldkauf oder den Verkauf ist. Der Preis der Münzen richtet sich nämlich nach dem jeweiligen Goldkurs. Auf die Frage gibt es keine allgemein gültige Antwort. "Es ist wie bei Aktien", sagt Menders, "man weiß nie, wie sich der Kurs entwickelt." Es zählt nur ein Grundsatz - billig kaufen und möglichst teuer verkaufen. Wann der richtige Zeitpunkt gekommen ist, "muss jeder für sich entscheiden", meint Menders.