Noch mehr als bisher befürchtet, nämlich 4,3 Milliarden Euro, muss die Bayerische Landesbank an faulen Krediten, mit denen sie sich in Folge der internationalen Bankenkrise verspekuliert hat, abschreiben. Im Münchner Landtag steht die CSU am Pranger eines Untersuchungsausschusses.

Abschreibungsbedarf. Seine erste Bilanz-Pressekonferenz hatte sich der neue BayernLB-Vorstandschef Michael Kemmer (51), sicher anders vorgestellt: So musste er gestern wortreich den milliardenschweren Abschreibungsbedarf der Bank erklären. 2,3 Milliarden Euro betrugen die Belastungen im Jahr 2007, davon wurden 1,2 Milliarden als Verlust verbucht. Dadurch sank der Jahresgewinn der Bank von 989 Millionen Euro im Jahr 2006 auf 175 Millionen Euro. Bei den Verlusten sei es "noch ein Erfolg, wenn man schwarze Zahlen schreibt. Wir wollen es aber nicht schönreden", so Kemmer. Von Jänner bis März 2008 kamen weitere zwei Milliarden Kreditverluste hinzu.

Bayern-Bürgschaft. So wie die WestLB in Düsseldorf will auch die BayernLB riskante Wertpapiergeschäfte im Nennwert von 24 Milliarden Euro in eine Gesellschaft auslagern. Zur Abschirmung möglicher Ausfälle will sie selbst 1,2 Milliarden bereitstellen. Der Freistaat Bayern und die Sparkassen als Eigentümer sollen eine Bürgschaft von 4,8 Milliarden Euro bereitstellen. "Wir nehmen die aktuelle Finanzmarktkrise sehr ernst, auch wenn wir keine unmittelbare Bedrohung unserer Bank erkennen können", so Kemmer.