Jörg Haider und Josef Martinz würden Sie auch mit einem BZÖ-ÖVP-Mehrheitsbeschluss als Kabeg-Vorstand behalten. Bleiben Sie Spitäler-Boss?
Franz Sonnberger: Nein, daraus wird nichts. Das ist definitiv. Ich verlasse die Kabeg Ende Mai.

Woran ist denn dieser zweite Anlauf, Ihren Vertrag zu verlängern, gescheitert?
Franz Sonnberger: Es macht einfach keinen Sinn, Vorstand zu sein, wenn eine große Partei, die SPÖ, dagegen ist. Wir haben in den letzten zehn Jahren alle Entscheidungen einstimmig gefasst. Nun ohne Konsens? Nein, dazu ist das Gesundheitssystem zu schade.

Haider erklärte uns Ihre Absage damit, sie würden von den Anfeindungen Gaby Schaunigs und der SPÖ genug haben.
Franz Sonnberger: Das ist Haiders Formulierung. Seit dem Eintreten von Gesundheitslandesrat Wolfgang Schantl war zu spüren, dass gegen die Kabeg gearbeitet wurde - mit ständigen Attacken auf die Direktoren und dem Wunsch, die Kabeg wieder einzugliedern. Die Diskussion um mein Gehalt ist nur eine vorgeschobene Geschichte. Die SPÖ will einfach eine Veränderung.

Auf Ihrer Prämie von 150.000 Euro werden sie bestehen?
Franz Sonnberger: Ich sehe kein rechtliches Problem, dass ich sie nicht bekomme. Sie wurde im Aufsichtsrat mehrfach beschlossen, aber nicht ausbezahlt.

Schantl kritisierte gestern den Anspruch auf eine Prämie, wenn zugleich das Mineralwasser für die Patienten eingespart wird.
Franz Sonnberger: Meine Prämie betrifft meine Arbeitsleistung, nicht das Mineralwasser. Ich kenne nicht die Details zu dieser Maßnahme. Weil der LKH-Brunnen, obwohl vom Amtsarzt Fillafer einwandfrei erklärt, gesperrt wurde, muss das LKH für 400.000 Euro im Jahr Wasser zukaufen. Die Kosten in den Spitälern wurden gedeckelt, für Sparmaßnahmen wollen die Politiker nicht verantwortlich sein. Die Bösen sind dann die Manager.

Was gehen Sie nun neu an?
Franz Sonnberger: Es gibt einige Optionen und Visionen. Ich will nicht aussteigen, sondern in extremes Management einsteigen. Ich will noch einmal eine Herausforderung, wo ich extrem gefordert bin zu gestalten und zu führen - das ist meine Leidenschaft.