Normalerweise dominieren heuer aus der Landwirtschaft die - für Bauern - positiven Nachrichten. Der Milchpreis erlebt einen Höhenflug, die Apfelbauern sind zuversichtlich, der Rindersektor ist freundlich. Aus einem der wichtigsten Sektoren ist jedoch ein wahrer Aufschrei zu hören. Die knapp 15.000 Schweinebauern sind mit einem extremen Verfall der Preise konfrontiert, die Preis-Kosten-Schere öffnet sich bedrohlich. Nur noch 1,13 Euro bekommen die Bauern derzeit pro Kilo Schlachtschwein, so der südsteirische Agrarfunktionär Sepp Kowald. Um keinen Verlust zu machen, müssten die Bauern wenigstens 1,40 Euro je Kilo bekommen.

"Dramatische" Lage. Auch der zuständige Landesrat Johann Seitinger (ÖVP) sieht die Lage "dramatisch" und rät den verunsicherten Schweinebauern aber zum Durchhalten. Immerhin stehe eine der stärksten Produktionssparten in der Landwirtschaft auf dem Spiel.

Preise fallen. Laut Landwirtschaftsministerium fielen die Preise allein in der letzten Woche um fünf Prozent. In den ersten neun Monaten war der Preis für die Bauern um zwölf Prozent niedriger als 2006. Die Branche leidet darunter, dass der so genannte Schweinezyklus - das Zusammenspiel von biologischen Trends und Marktentwicklung - an seinem tiefsten Punkt angelangt ist. Verschärft wird die Krise diesmal durch die gestiegenen Kosten etwa für Energie, Mais und Getreide. Die Zahl der Schweinebauern liegt bereits klar unter 15.000, allein seit dem Jahr 2000 hat jeder dritte Mäster zugesperrt. Zusammen haben die verbliebenen Bauern rund 850.000 Mastschweine. Jährlich werden in der Steiermark rund 1,7 Millionen Schweine geschlachtet.