Weltsparwoche. In den steirischen Banken geht es bald wieder rund. Doch für Bankenmitarbeiter bedeutet die Woche nicht nur Geschenke verteilen und Sparbüchsen leeren. Die Tage mit der höchsten Kundenfrequenz im Jahr sollen heuer besonders dafür genützt werden, die Steirer über Vorsorge fürs Alter aufzuklären, kündigte gestern Steiermärkische-Chef Gerhard Fabisch an. Die Bank hat bei Imas eine Studie zum Vorsorgeverhalten der Österreicher in Auftrag gegeben, mit dem Ergebnis, dass 26 Prozent der Befragten noch gar nicht für später vorsorgen. Diese will man erreichen, vor allem Junge. "Je früher man mit der Vorsorge beginnt, desto mehr profitiert man von Zinsen und Zinseszinsen", so Fabisch.

Durchschnitt. Die Steirer legen laut Umfrage mit 81 Euro etwas weniger Geld pro Monat zur Seite als der Durchschnitt der Österreicher (87 Euro). Das sind sechs Prozent eines durchschnittlichen Monatsgehalts. Auch seien heimische Sparer sehr vorsichtig, was sich an der ungebremsten Beliebtheit des Sparbuches ablesen lässt (siehe Grafik). "Sparbücher erleben einen riesigen Boom", so Fabisch, "weil die Zinsen auch bei kurzfristiger Veranlagung nicht mehr viel niedriger sind als bei langfristigen". Derzeit bekommt man bereits bei einjähriger Bindung Zinssätze von 4,25 Prozent.

Vorsorge-Grund. Der wichtigste Grund für private Vorsorge ist laut Studie das Bedürfnis nach Pensionsabsicherung. Die nicht-staatliche Altersvorsorge wird weiter an Bedeutung gewinnen, ist man auch beim Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) überzeugt. Für Thomas Url vom Wifo ist es jedoch erstaunlich, dass die Österreicher beim Sparen auf Nummer sicher gehen, bei Schulden aber risikofreudig seien, zumal ein Drittel der privaten Kredite in fremder Währung aufliegt.