Der Konsument hat die Wahl. Entweder er greift im Supermarkt zur Tomate aus Österreich. Oder zu jener, die ein paar Cent günstiger ist, per Lkw aus Holland angeliefert wird und damit 150 mal mehr CO2-Ausstoß verursacht als die heimische.

CO2-Bilanz der Import-Ware. Ähnlich verhält es sich mit vielen Lebensmitteln. Eine Studie des Sustainable Europe Research Institute, die im Auftrag der Agrarmarkt Austria (AMA) durchgeführt wurde, nahm die CO2-Bilanz von sechs verschiedenen Nahrungsmitteln unter die Lupe. Fazit: Im Schnitt legen importierte Produkte eine 51 mal längere Wegstrecke zurück wie regional produzierte. Die CO2-Bilanz der Import-Ware liegt in Summe um das 125-fache höher.

Kennzeichnungen gefordert. Zur besseren Orientierung für den Konsumenten forderte Stephan Mikinovic von der AMA bereits im Frühjahr Kennzeichnungen: Eines für eingeflogene Produkte, und ein weiters, das die CO2-Bilanz des Produktes ausweist. Mikinovic: "Eine Vorreiterrolle nimmt hier zum Beispiel die englische Supermarktkette Tesco ein, die seit ein paar Monaten Produkte, die mit dem Flugzeug importiert wurden, mit der Kennzeichnung flown versieht." In Österreich muss man sich derweil noch auf die Herkunftsbezeichnungen verlassen. Regionale Produkte tragen zum Beispiel die "Kärnten, echt gut"-Marke, österreichweit gibt’s das AMA-Gütesiegel.

Lkw-Kilometerfresser. Schon mit wenig bewirkt man viel. In seiner Studie für die Österreichische Hagelversicherung kam Volkswirt Friedrich Schneider zum Schluss: "Nur zehn Prozent weniger Einfuhr von Lebensmitteln nach Österreich würde 166 Millionen gefahrene Lkw-Kilometer einsparen. Das entspricht 4.150 mal dem Erdumfang."