Die Kelag erhöht ab Samstag den Strompreis um 1,14 Cent pro Kilwattstunde, also satte 6,4 Prozent.
Hermann Egger: Ja, aber wir sind damit von den 15 großen Stromanbietern in Österreich noch immer der Fünftgünstigste.

Sie kassieren damit 14 Millionen Euro mehr im Jahr von den Stromkunden . Warum dieser Angriff auf die Kassen der Haushalte?
Hermann Egger: Wir haben Sorgen mit der Wasserführung bei unseren Kraftwerken für die Eigenerzeugung. Wir mussten heuer 250 Millionen Kilowattstunden für fehlende Eigenerzeugung zukaufen. Bis Jahresende könnten es sogar 350 Kilowattstunden werden, die wir zukaufen müssen.

Sie kaufen doch auch sonst sicher günstig bei Ihren Partnern Verbund oder RWE ein. Warum soll es für die Stromkunden daher teurer werden?
Hermann Egger:Anstelle der günstigeren Eigenerzeugung müssen wir die Zukäufe zu Vollkosten tätigen. Das Niedrigwasser kostet uns Millionen. Ein Prozent niedringere Wasserführung kostet uns auf das Jahr gerechnet 1,3 Millionen Euro. Wir liegen bei 80 Prozent.

Nächstes Jahr kann´s aber wieder genug für die Kelag-Kraftwerke regnen. Mit der Preiserhöhung lassen Sie dann aber auf jeden Fall das Geld in ihre Kasse regnen.
Hermann Egger: Wir müssen auch unsere geplanten großen Investitionen finanzieren. Wir investieren in den kommenden Jahren 400 Millionen Euro, nicht nur zur Optimierung unserer Stromkraftwerke, sondern auch im Fernwärmebereich. Da explodiert unser Geschäft, auch mit Projekten in Südosteuropa, wie zum Beispiel eine Anlage in Rumänien.

Sinken die Ergebnisse der Kelag , dass sie die Strompreise so erhöhen müssen?
Hermann Egger: Nein, aber wir müssen die steigenden Kosten wenigstens zum Teil umlegen. Die Kelag macht heuer erstmals über 800 Millionen Euro Umsatz und wird wieder einen Jahresüberschuss wie im Vorjahr erzielen, also rund 25 Millionen Euro.

Woher kommen die Umsätze und Gewinne im Detail?
Hermann Egger: Wir verkaufen in Kärnten cirka 3,5 Milliarden Kilowattstunden Strom, im Stromhandel bereits acht Milliarden Kilowattstunden. Vom Umsatz kommen über 600 Millionen Euro aus dem Stromgeschäft. Die Fernwärme, hat mit 100 Millionen Euro das Gasgeschäft schon überholt.

Dass sich die Kelag ab 2008 einen dritten Vorstand leistet, ist auch nicht gerade sparsam. Oder?
Hermann Egger: Unser wachsendes Geschäft im Ausland macht das einfach notwendig. Der dritte Vorstand soll in deiesen Märkten den Vertrieb auf Hochtouren bringen.