Überdurchschnittlich stark sind die Preise im Dezember gestiegen - 3,6 Prozent sind die höchste Inflationsrate seit 14 Jahren. Besondere Preistreiber sind dabei jene Bereiche, ohne die kein Haushalt auskommt und die jeden treffen: Wohnen, Nahrungsmittel, Getränke und der Verkehr. Allein durch die Teuerung im Dezember sind die jüngsten Lohnerhöhungen aufgezehrt worden.

Jahresinflation.Die Jahresinflation erhöhte sich gegenüber 2006 von 1,5 auf 2,2 Prozent, das macht saftige 47 Prozent aus. Ein Vier-Personen-Haushalt musste im Vorjahr fürs Leben um 500 bis
700 Euro mehr ausgeben.

Elementare Bedürnisse. Die Löhne und Gehälter der rund 3,3 Millionen Beschäftigten in Österreich ergeben pro Kopf laut Statistik Austria rund 2300 Euro brutto im Monat, also ohne Abzug von Sozialversicherung und Steuern. Dazu ist anzumerken, dass viele Lohnzettel geringere Beträge, andere wieder höhere ausweisen. Rund die Hälfte des Einkommens, bei geringeren Löhnen ein noch größerer Teil, müsse bereits für die Versorgung elementarer Bedürfnisse aufgewendet werden, erklärt Maria Kubitschek, Leiterin des Wirtschaftsbereichs der Arbeiterkammer. Das sind eben Wohnen, Licht, Strom, Gas, Heizung, Essen und Trinken, Verkehrsmittel.

Aufgefressen. Die jüngsten Lohnerhöhungen - z. B. Metaller vier Prozent, Beamte 3,3 Prozent, Handel 3,1 Prozent - werden von der Dezember-Inflation mit 3,6 Prozent aufgefressen. Bei der Jahres-Inflation schaut es nicht viel günstiger aus. 2,2 Prozent sind ein hoher Wert, dazu kommen Erhöhungen bei den Sozialabgaben, bei Gebühren, Tarifen (z. B. Autobahnmaut) und Gemeindeabgaben. "Der Dezember 2007 war der teuerste Monat seit langem", sagt Kubitschek. Unter der Teuerung stöhnen besonders Pensionistenhaushalte, ihre Kosten stiegen um 3,9 Prozent.

Steuersenkung gefordert. Arbeiterkammer, ÖGB, Pensionistenverband, Sprecher der Grünen und der FPÖ fordern eine rasche Steuersenkung. Außerdem, so Kubitschek, sollten Obergrenzen für Mieten eingezogen werden, Pendler müssten entlastet werden und: "Weg mit dem Preistreiber Biosprit." In der EU lag die Inflationsrate für Dezember bei 3,1 Prozent und damit unter der österreichischen.

Preistreiber. In der Gruppe der ärgsten Preistreiber finden sich Betriebskosten für Wohnungen (5,3 Prozent), Strom (6,3 Prozent), Gas (9,2 Prozent), private Krankenversicherung (6,7 Prozent), Milch und Milchprodukte mit bis zu 23 Prozent. Obst war um 17 Prozent teurer als vor einem Jahr, Gemüse um sieben Prozent. Die Preise von Brot und Gebäck kletterten um mehr als zwölf Prozent, bei Fleisch sind es drei Prozent. Die "Preisexplosion bei Sprit, Lebensmitteln und Mieten" werde, so die Arbeiterkammer, auch heuer die Haushalte über Gebühr belasten.

Treibstoff. Treibstoffe waren im Dezember um 23 Prozent teurer als vor einem Jahr. Auf dieses Segment allein entfällt mehr als ein Viertel der gesamten Teuerung. Die Kosten für Heizöl stiegen um 14 Prozent.