Wie berichtet hatte die kroatische Notenbank ihre Zustimmung zur mehrheitlichen Übernahme der Kärntner Hypo Group Alpe Adria durch die Bayerische Landesbank verweigert. BayernLB und Hypo sehen, wie von diesen Banken in den vergangenen Tagen wiederholt betont wurde, den Deal dadurch nicht gefährdet, man wolle weiter verhandeln. In Kroatien wird indes seit voriger Woche spekuliert, dass die beiden Banken schon bald verkauft würden. Die Übernahme der Hypo muss von den Finanzaufsichtsbehörden aller Länder bewilligt werden, in denen Hypo bzw. BayernLB tätig sind. Mit ihrem Einstieg bei der Kärntner Hypo Alpe Adria will die Bayerischen Landesbank ihre Fühler nach Südosteuropa ausstrecken - vor allem nach Kroatien, wo die Hypo gut aufgestellt ist. Doch dort legt sich nun die Nationalbank quer: Unter Verweis auf "schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit" verweigert der kroatische Nationalbank-Chef Zelko Rohatinski den Bayern die "Landeerlaubnis" mit der Hypo.
"Im Stich gelassen". Der Hintergrund: Im Jahr 2000 hat die BayernLB die kroatische "Rijecka Banka" gekauft. 2003 stieß sie die Bank wieder ab - nach Millionen-Verlusten und Finanzskandalen. "Die Bayern haben uns damals in Stich gelassen, während uns enttäuschte Sparer die Türe eingerannten", sagt Nationalbank-Chef Rohatinski gegenüber einer kroatischen Zeitung und rechtfertigt so sein "Njet" gegenüber den Bayern.
Alle "zuversichtlich". In der Münchner Zentrale der BayernLB gibt man sich gelassen: Der Hypo-Einstieg (der erst in einem halben Jahr besiegelt wird) sei nicht in Gefahr, man sei "zuversichtlich". Gleiches verlautet gestern aus der Klagenfurter Hypo-Zentrale.
Munkeln unter Insidern. Parallel munkeln Brancheninsider jedoch schon von einem Interesse der Erste Bank am kroatischen Hypo-Netz. Damit noch nicht genug: In der Bankenszene herrscht derzeit auch Rätselraten über eine Kapitalaufstockung der kroatischen Hypo, die gestern bekannt gegeben wurde. Der Aufsichtsrat hat grünes Licht dafür gegeben, Aktien im Wert von 150 Millionen Euro zu veräußern.