Die bisher im Hypo-Untersuchungsausschuss vernommenen Zeugen haben eines gemeinsam: Sie sind Nebenerwerbsbauern. Wie vor ihm schon Hypo-General Tilo Berlin und Aufsichtsrats-Chef Wolfgang Kulterer gab am Donnerstag auch Jörg Haider neben seinem Brotberuf Landeshauptmann als zweite Profession "Land- und Forstwirt" an. Das zu beackernde Feld: der Verkauf der Landesbank an die Landesbank Bayern. Als einer der Drahtzieher des Deals stellte sich Haider gestern in Klagenfurt mehr als drei Stunden den Fragen von BZÖ, SPÖ und ÖVP. Die Grünen boykottieren den Ausschuss, der ihrer Meinung nach nur der Vertuschung diene.

Abkehr von Kulterer. Auffällig war, dass Haider am Donnerstag erstmals deutlich von Wolfgang Kulterer abrückte. Der ehemalige Hypo-Chef, der die Swap-Verluste der Bank 2004 zu verantworten hatte, soll Haider erst über ein Jahr später davon informiert haben. "In Wirklichkeit ist für ihn mit dieser Swap-Geschichte seine Karriere in der Hypo beendet gewesen, das hat er gewusst. Kulterer ist Vergangenheit", so das harte Urteil des Landeshauptmannes gestern. Dass Kulterer den Verkauf an die BayernLB eingefädelt hat, habe er, Haider, aber als "sehr anständig" empfunden."

Rüchschau bis 1991. Zuvor hatte Haider das Rad der Hypo-Geschichte zurückgedreht bis 1991. Schon damals habe er in seiner ersten Periode als Landeshauptmann einen Teilverkauf der ehemals "roten" Landesbank eingeleitet. Der Hypo-Verkauf im Mai sei nun nur ein weiterer Schritt gewesen: Durch das Wachstum sei die Bank zu groß geworden. Haider: "Das Land hätte das nicht mehr tragen können. Da wedelt der Schwanz mit dem Hund."

Fragen an Haider. Die Fragen der Abgeordneten beantwortete Haider dann gelassen bis zynisch, das Gesprächsklima war sachbezogen- von kleineren parteipolitischen Störungen abgesehen. Wie rekapituliert der Landeshauptmann die Schlüsselszenen rund um den Hypo-Verkauf?