Der Wetterverlauf der letzten Monate beschert den Bauern heuer einige Probleme: Er begünstigt die Vermehrung von Pflanzenschädlingen. Die wahrscheinlich größte Gefahr rückt jetzt näher. In der Weststeiermark wurden massive Fälle von Feuerbrand entdeckt. In einem internen Papier der Bauernkammer ist von "starkem Befall" die Rede. Feuerbrand nennt man den Pflanzenbefall eines bakteriellen Erregers besonders an Apfel- und Birnbäumen, der sich bei warmem Frühlingswetter epidemieartig ausbreiten kann. Zur Zeit der heurigen Blüte waren leider "günstige Bedingungen" für dieses Bakterium, das seit 1993 in Österreich nachgewiesen ist. 2006 war der Frühling nass und kalt, es gab keinen Feuerbrandalarm, die Obstbauern konnten aufatmen.

Die Feuerbrandfälle sind besonders im Gemeindegebiet von Rassach massiv, ist hinter vorgehaltener Hand zu erfahren. Ob auch andere Regionen - besonders das Herz des Obstlandes in der Oststeiermark - betroffen sind, ist noch nicht bekannt. Kammer und Landesbehörden starten unverzüglich Gegenmaßnahmen und rufen die Bauern zur genauen Beobachtung ihrer Bäume auf. Befallene Bäume müssen ausnahmslos ausgerissen werden.

Massive Bedrohung. Die Landwirtschaft stellt sich darauf ein, dass die Bedrohung durch Feuerbrand heuer massiv ist. In der Schweiz wurde Befall von Obstanlagen schon in 126 Gemeinden registriert. Im Vorarlberger Rheintal wurden alle Erwerbsanlagen befallen, mindestens jeder zehnte Obstbaum muss gerodet werden. Auch Oberöstereich meldet Feuerbrandfälle.