Der Kärntner Landeshauptmann Jörg Haider sagte, die Grawe habe beim Verkauf ihrer Hypo-Anteile die Nerven verloren. Stimmt das?
Othmar Ederer: Aussagen von Politikern kommentiere ich nicht.

Berechnungen gehen davon aus, die Grawe habe um bis zu 160 Millionen Euro zu billig verkauft.
Othmar Ederer: Unter Journalisten kursieren oft Zahlen, die der Realität nicht entsprechen.

Wie hoch war der Preis?
Othmar Ederer: Wir sind zufrieden.

Wollen Sie Zahlen nennen?
Othmar Ederer: Der Preis passt.

In Bankenkreisen heißt es, die Investoren um Tilo Berlin hätten zumindest 100 Millionen Euro Gewinn gemacht.
Othmar Ederer: Das weiß ich nicht.

Warum hat die Grawe nicht direkt an die Bayern verkauft und dadurch einen höheren Preis erzielt?
Othmar Ederer: Als wir die Vereinbarung mit Berlin schlossen, war von der BayernLB überhaupt keine Rede. Wären die Bayern im Prozess engagiert gewesen, hätten wir an sie verkauft.

Also hat die Grawe doch beim Kaufpreis verloren?
Othmar Ederer: Wir sehen uns ganz und gar nicht über den Tisch gezogen. Wir waren nicht bereit, die Sperrminorität abzugeben, andere schon. Dafür gibt es unterschiedliche Preise.

Es heißt, Wolfgang Kulterer habe schon im Herbst 2006 mit den Bayern geredet.
Othmar Ederer: Mir ist nichts bekannt. Sobald die Verhandlungen mit den Bayern 2007 begannen, waren wir dabei.

Tilo Berlin und BayernLB-Chef Werner Schmidt kennen sich lange, waren Projektpartner. Kann das einen Einfluss auf den Verkauf gehabt haben?
Othmar Ederer: Ich weiß nicht, was im Kopf von Herrn Berlin vorgeht.

Kärnten hat sich mit rund 20 Prozent an der Hypo behalten. Damit kann man nicht viel erreichen.

EDERER: Mitreden kann das Land nicht.

Aber Dividende kassieren.
Othmar Ederer: Wenn der Gewinn nicht für eine Kapitalerhöhung verwendet wird. Dann fließt für die Aktionäre wenig Geld.

Warum bleibt die Grawe mit der Sperrminorität in der Hypo?
Othmar Ederer: Wir sehen uns als wesentlichen Mitgestalter.