Herr Lauda, was war denn für Sie ausschlaggebend, jetzt auch von Graz nach Mallorca zu fliegen?
NIKI LAUDA: Wir haben Graz immer beobachtet. Und wir haben uns gefragt, ob es so wenig Steirer gibt, ob die Steirer alle daheim bleiben oder ob sie von woanders weg fliegen?

Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?
LAUDA: Dass wir glauben, für Steiermark, Kärnten und den slowenischen Raum um Marburg mit wöchentlich zwei Flügen nach Palma ab 69 Euro eine attraktive Destination zu bieten.

Sie überlegen auch, Mallorca ab Graz täglich anzubieten?
LAUDA: Stimmt! Wir möchten Graz ab nächstem Jahr auch in unser Drehkreuz Mallorca einbinden. Das heißt, man würde dann täglich ab Graz ganz Spanien erreichen. Aber dazu bräuchten wir bis dahin eine Auslastung von ungefähr 80 Prozent.

Wo sehen Sie die Low-Cost-Fluglinien in, sagen wir einmal, fünf Jahren?
LAUDA: Je größer die arrivierten Linien werden, desto schwieriger wird es für neue, hinein zu kommen. Auch die "Low Coster" werden mehr Allianzen bilden, um noch mehr Flexibilität für den Passagier zu bieten.

Werden weitere Fluglinien auf der Strecke bleiben?
LAUDA: Es werden diejenigen sterben, die zu viel falsch machen. Die entweder zu teuer sind oder den Markt unterschätzen, indem sie glauben, stärker als etablierte Airlines zu sein.

In welchen Richtung sehen Sie Ihren ehemaligen Partner AUA heute fliegen?
LAUDA: Die AUA war durch ein jahrelanges Missmanagement fast am Ende. Jetzt versucht man sie gesundzuschrumpfen, aber so etwas hat noch nie jemanden gesund gemacht.

Was wohin führen wird?
LAUDA: Es ist auf alle Fälle ein gefährlicher Weg, den die AUA jetzt einschlagen muss. Denn wenn sie sich konsolidiert hat, besteht die Gefahr, dass von ihr nur noch so viel übrig ist, dass sie von den Großen erdrückt wird.

Sind Sie auf allen Strecken billiger als die AUA?
LAUDA: Überall dort, wo wir gegen die AUA antreten, sind wir zwischen 30 und 50 Prozent unter deren Preis. Und zwar dann, wenn das Ticket zur gleichen Zeit gebucht wird.