Nirgendwo in Europa werden in Relation zur Bevölkerung so viele Sport- und Freizeitpferde gehalten wie in Irland. Nach dem wirtschaftlichen Aufstieg der grünen Insel avancierten die Vierbeiner zum größten Statussymbol. Neben großen Züchtern schafften sich auch immer mehr Privatpersonen Pferde an, häufig mit dem Ziel der Gewinnmaximierung: auf der Galoppbahn, in der Zucht oder durch erfolgreichen Wiederverkauf.

Verramscht und vergessen

Dass sich Lebewesen nicht zur Spekulation eignen, wurde allerspätestens jetzt unmissverständlich klar – in Irland ist die Pferdekrise ausgebrochen: Viele Besitzer können sich die teure Erhaltung der Vierbeiner nicht mehr leisten. Edle Zucht- und Rennpferde verwahrlosen in den Ställen oder werden ausgesetzt. Die Vierbeiner werden auf Märkten regelrecht verramscht und können problemlos zwischen 30 und 40 Euro gekauft werden.

Der letzte Galopp

Wie "Spiegel Online“ berichtet, irren auf der krisengebeutelten Insel derzeit etwa 20.000 Pferde herrenlos umher. Tierschützen zu Folge wird der Großteil von ihnen den Winter wahrscheinlich nicht überleben und einen qualvollen Hungertod sterben. Das Phänomen der "Urban Horses“, der städtischen Pferde, gab es schon immer in Irland. So viele, auch wertvolle und vor allem mutwillig ausgesetzte Tiere wie jetzt waren es jedoch noch nie. Tierschutzorganisationen mutmaßen, dass viele der Pferde getötet werden müssen.