Das Motorensymposium ist eines der wichtigsten Treffen in der Mobilitätsbranche, die besten Experten und Forscher tauschen sich einmal jährlich in Wien aus. Tenor bei einer Expertenrunde vor Journalisten: Es ist nicht der E-Antrieb allein, den es braucht, um Klimaneutralität zu erreichen.

Dass die Klimaneutralität bis 2050 überhaupt erreicht werden kann, hält Energieexperte Karl Rose weiterhin für möglich. Der ehemalige Chefstratege der Abu Dhabi National Oil Company und langjährige Shell-Manager: „Das Ziel kann halten, aber die Politik hat den Rahmen zu setzen, ohne einzelne Technologien herauszupicken.“ Die aktuellen Energiepreise hält er übrigens keineswegs für skandalös hoch, „sie sind real viel niedriger als in den 1970er Jahren.“ Die Transformation Klimaneutralität könne für eine Zeit lang nicht billig sein. Tatsächlich gehe es dabei oft nur um einige Cent-Beträge - etwa bei CO-Preiserhöhungen, die er schrittweise für notwendig hält auf ein Niveau von 180 bis 200 Euro je emittierter Tonne.

Wie sehr die Energiewelt im Umbruch ist, zeigte Rebecca Yates von BP auf. Der Konzern investiert einerseits massiv in ein E-Ladenetz mit 100.000 Stationen, entwickelt aber auch kohlenstoffärmere Treibstoffe und verbesserte Schmierstoffe, was bei allen Antriebsarten immer wichtiger werde, so Yates.

Für Hybride macht sich Michael Fleiss, Europa-Chef des chinesisch-schwedischen Motoren-Joint-Ventures Aurobay, stark. „Bei reinen E-Autos mit 500 bis 700 Kilometern Reichweite muss man viel teures Gewicht transportieren, obwohl die durchschnittlich zurückgelegten Strecken bei 30 Kilometern am Tag liegen.“

„Am Ende liegt der Erfolg im Mix der Lösungen und in der Innovation,“ so Arnd Franz, Chef des Autozulieferers Mahle, der neben Kolbensystemen für Motoren auch Module für die E-Mobilität oder Wasserstoffantriebe herstellt. Wasserstoff sei im Lkw-Bereich eine Antwort auf den Diesel - neben Großbatterien und erneuerbaren Kraftstoffen.