Die Fronten sind weiter verhärtet. Auch nach 20 Verhandlungsrunden haben sich die Vertreter des Bordpersonals und das Management der AUA nicht auf einen neuen Kollektivvertrag einigen können.

AUA besserte Angebot nach

Die AUA bleibe bei einem Gesamtangebot von 18 Prozent Lohnerhöhung, der bisherige variable Teil von 4 Prozent werde aber garantiert, teilte die Airline am Mittwochabend mit. Die Laufzeit beträgt zwei Jahre und 10 Monate. Konkret bietet die AUA rückwirkend ab 1. März 2024 eine Erhöhung der Gehälter um acht Prozent und ab Jänner 2025 und Jänner 2026 um jeweils weitere fünf Prozent für alle Flugbegleiterinnen und Flugbegleiter sowie Pilotinnen und Piloten an.

Die Gewerkschaft hat nun angekündigt, das Angebot zu prüfen und die Belegschaft darüber abstimmen zu lassen. Sollte es zu keiner Einigung kommen, drohen weitere Streiks, so die Arbeitnehmervertreter. Bereits vor Ostern hatten Arbeitskampfmaßnahmen der Belegschaft den Flugverkehr lahmgelegt.

13 Airlines, 13 Kollektivverträge

AUA-Chefin Annette Mann sagt im Ö1-Morgenjournal zwar: „Die Stimmung bei den Gesprächen war ruhig und konstruktiv, wir versuchen weiter, an Lösungen zu arbeiten.“ Eine von der Gewerkschaft geforderte Orientierung an den Gehältern der Lufthansa, die um 40 Prozent über jenen der AUA liegen, schließt Mann jedoch aus. Sie sieht weiterhin Wachstum und Zukunftsperspektive der Airline gefährdet, wenn die Arbeitnehmervertreter auf ihren Gehaltsforderungen für das Bordpersonal beharren: „Ich hoffe, dass wir die AUA nicht neu denken müssen.“ Die Lufthansa-Tochter habe einen „Riesen-Investmentberg“ vor sich und fliege stärker als andere Konzerntöchter gegen Billiganbieter an.

Insgesamt gebe es im Konzern 13 verschiedene Airlines mit 13 verschiedenen Kollektivverträgen, die jeweils auf den Standort abgestimmt seien, so Mann. „Die AUA hat viel Touristikverkehr und damit viele Low-Cost-Airlines als Konkurrenten. Eine Annäherung an die Lufthansa ist daher nicht realistisch und würde die AUA gefährden“, begründet Mann das Vorgehen.

Wie schon in der Vergangenheit warnt sie davor, dass ein hoher Abschluss dazu führen würde, dass einige ohnehin schon unrentable Strecken eingestellt werden müssten. Diese würden dann nicht mehr von der AUA, sondern von anderen Anbietern bedient – die Leidtragenden wären dann wieder die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, so Mann.

„Wir wollen einen der besten Abschlüsse in Österreich machen“, versichert sie. Das aktuelle Angebot würde eine Reallohnerhöhung von fünf Prozent bedeuten. Außerdem könne die AUA damit in neue Maschinen und Infrastruktur investieren. Damit würden langfristig Arbeitsplätze gesichert und neue geschaffen, sagt Mann.