Mit 94 Insolvenzfällen im vergangenen Jahr rangierte die Handelsbranche laut jüngst vorgelegten Daten des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) steiermarkweit auf dem zweiten Platz der Pleitenstatistik – knapp hinter der Bauwirtschaft (98 Fälle) und der Gastronomie (75 Insolvenzen). Eine Entwicklung, die auch Branchenvertreter mit Sorge registrieren, wie Franz Rattenegger, Gremialobmann des steirischen Mode-, Schuh- und Freizeithandels in der Wirtschaftskammer, betont. „Es vergeht kaum ein Tag, an dem man in Deutschland oder Österreich nicht mit Berichten über Insolvenzen konfrontiert ist“, so der Murtaler Schuhhändler, der von einer „beinharten Situation“ in der Branche spricht. Weiterhin würden die Kostenentwicklungen – von den Mieten über die Löhne bis hin zu Energie und Einkaufspreisen – auf den stationären Handelsbetrieben lasten. Diese Steigerungen können nicht in vollem Ausmaß in Form höherer Verkaufspreise weitergegeben werden, „Kostensenkungen in diesem Ausmaß sind ob der Personalbesetzung, die meist ohnehin am Limit ist, auch kaum möglich“, erklärt Rattenegger.