Nicht nur, dass die Ausschreibung auf des Messers Schneidestand und für Saubermacher alles andere als eine g‘mahte Wiesn war. Vier steirische Abfallwirtschaftsverbände (Deutschlandsberg, Judenburg, Murau und Leoben) hatten sich auch noch zu einer Grundsatzentscheidung bekannt: Nämlich für 2024 ökologische Kriterien in der Auftragsvergabe von öffentlichen Ausschreibungen für die Abfallentsorgung zu berücksichtigen. Dabei werden Abfälle von zentralen Sammelstellen in Judenburg, Leoben und Deutschlandsberg per elektrischer Sattelzugmaschine zu weiteren Verwertungspartnern transportiert.

Rund 300 Kilometer Reichweite

Saubermacher setzte sich letztlich bei der Ausschreibung durch. Mit der ersten Tranche wurden drei elektrisch angetriebene LKW der Firma Volvo bestellt. Weitere werden folgen, bis 2025 sollen 15 E-LKW im Einsatz sein. Die Lastkraftwagen kommen im Kurzstreckenbetrieb zum Einsatz, die maximale Reichweite liegt bei etwa 320 Kilometer, aber mit 44 Tonnen Beladung. Im Winter sind etwa 250 Kilometer Reichweite drin.

CO2-Ersparnis

Die Anschaffung der neuen Fahrzeuge wurde aus Mitteln der FFG gefördert, damit kommt man auf etwa 50 Prozent des Vollpreises. Man erhofft durch Einsatz von alternativen Antrieben 2024 insgesamt 62.134 Tonnen CO2-Äquivalente in 2024 im Vergleich zu Dieselantrieb ein. Das entspricht einer Waldfläche von etwa 118 Quadratkilometern. Die LKW können mit 43 bis 250 kW Ladestärke geladen werden.

Umrüsten der gesamten Flotte

Saubermacher fasst seine Bemühungen in Sachen nachhaltige Antriebe so zusammen: „Ein elektrisches Pressmüllfahrzeug ist bereits seit Juli am Standort Kapfenberg im Einsatz. Bei servus, einem Gemeinschaftsunternehmen mit der Holding Graz, wird auch seit August 2022 der erste Wasserstoff-Müllsammel-LKW Österreichs eingesetzt. Schon heute umfasst der E-Fuhrpark von Saubermacher 63 E-PKWs, 14 elektrisch betriebene Arbeitsmaschinen wie z. B. Stapler oder Bagger, 2 Hybrid-LKWs sowie 2 Gas-LKWs. Für 2024 und 2025 sind bereits weitere E-LKWs geplant. Zusätzlich sind seit Jänner 2024 auch 80 LKWs mit dem fossilfreien Kraftstoff HVO 100 unterwegs, bei dem bis zu 90 Prozent weniger CO2-Emissionen anfallen und der ohne Umrüstung direkt in einem Teil des bestehenden Fuhrparks verwendet werden kann. Das Ziel ist, bis 2040 den kompletten Fuhrpark sukzessive auf CO2-neutrale Antriebssysteme umzustellen.“

Künstliche Intelligenz für den Abfall

Saubermacher-Gründer Hans Roth hatte Vertreter der vier Abfallwirtschaftsverbände, Bürgermeister und Experten geladen „Ich bedanke mich sehr bei den Abfallwirtschaftsverbänden Judenburg, Leoben, Murau und Deutschlandsberg, dass sie freiwillig diese ökologischen Kriterien, insbesondere über die Mobilität, in ihre Ausschreibung aufgenommen haben. Mit Künstlicher Intelligenz versuchen wir zusätzlich, durch bessere Routenplanung Emissionen einzusparen. Es ist mir ein großes Anliegen, umweltfreundliche Lösungen für die Abfalltransporte zu implementieren, und gemeinsam können wir die Verkehrswende meistern und damit einen wesentlichen Beitrag zur CO2-Einsparung leisten.“