Ein runder Allrounder

Samsung lässt den Roboter Ballie wieder aufleben
Samsung lässt den Roboter Ballie wieder aufleben © Imago

Vier Jahre ist es mittlerweile her, dass Koreas IT-Riese Samsung erstmals den Roboter Ballie zeigte. „In naher Zukunft“, hieß es damals, werde der kugelrunde Helfer auf den Markt kommen. Nun, nach Jahren des Zuwartens lebte Ballie bei der heurigen CES wieder auf. Zwar vorerst nur auf der Leinwand, aber immerhin mit mehr Details bedacht. So soll Ballie ein Universalhelfer im Haushalt sein. Beauftragt wird dieser per Sprach- oder Textnachricht, starten kann man auf diesem Wege auch den integrierten Projektor. Der von Ballie dann etwa verwendet wird, um Videos vorzuspielen oder die Schlafzimmerdecke in einen Nachthimmel zu verwandeln. Über den Grad von derlei Romantik darf bitte jeder selbst nachdenken. Apropos nachdenken: Auf Preis und Datum für den Marktstart muss man weiter warten. Selbiges gilt auch für die Konkurrenz aus dem Hause LG, die sich „Smart Home AI Agent“ nennt.

Die kluge KI-Katzenklappe

Die „smarte“ Katzenklappe von Flappie
Die „smarte“ Katzenklappe von Flappie © AFP / Brendan Smialowski

Wird die Umtriebigkeit der kleinen Mitbewohnerin zum Ärgernis, soll Flappies smarte Katzenklappe helfen. Diese, so das Versprechen des Schweizer Herstellers, soll nämlich verhindern, dass die Katze „Mäuse, Vögel und jegliche andere Beute ins Haus bringt“. Wie das funktionieren soll? Nun, freilich spielt die zurzeit omnipräsente Künstliche Intelligenz eine entscheidende Rolle. Dank der klugen Algorithmen soll die integrierte Kamera blitzschnell Beutetiere erkennen. Geschieht das, schließt die Klappe noch bevor die Katze hereinschleichen kann.

Sims hält den Rücken frei

Sims von Simstechnology alarmiert, wenn sich jemanden von hinten nähert
Sims von Simstechnology alarmiert, wenn sich jemanden von hinten nähert © AFP

„Never look back“, „Schau niemals zurück“. Hält man sich an den Werbespruch der Firma Simstechnology, scheint die angebotene Technologie tatsächlich nützlich. Sims wird nämlich am Gewand befestigt und informiert, wenn sich jemand hinterrücks nähert. Geschieht das, wird die Trägerin oder der Träger per Alarm via Smartwatch, Kopfhörer oder Smartphone informiert. Optional werden in diesem Fall auch gleich zuvor definierte Notfalls-Kontakte kontaktiert. Wie die Technologie dahinter funktioniert? Eine Kamera nimmt kontinuierlich Bilder auf, eine mit KI-Elementen ausgestattet Software erkennt in Folge die Annäherung.

Moxie für den kleinen Maxi

Der Moxie Robot von Embodied Inc.
Der Moxie Robot von Embodied Inc. © IMAGO

Kaum ein auf der CES vorgestelltes Produkt kommt dieser Tage ohne Künstliche Intelligenz aus. Das gilt auch für den Moxie Robot, dem eine KI-Aufwertung verpasst wurde. Der Roboter an sich wurde erstmals während der Covid-Pandemie bekannt – als Kamerad für Kinder, die sich alleingelassen fühlten. Wie Moxie funktioniert? Aktiviert via Augenkontakt, soll er Kinder animieren. Einerseits, damit diese sich soziale Fähigkeiten schneller aneignen können – ja, hier schlummert eine gewisse Ironie –, andererseits soll der 800 US-Dollar teure Moxie Kinder zum Lesen oder zur Mathematik-Hausübung motivieren und sogar behilflich sein.

Das nigelnagelneue Nagelstudio

Nimble Device von Nimble Beauty
Nimble Device von Nimble Beauty © AFP / Brendan Smialowski

„The nimble device“ kostet 600 US-Dollar und verspricht, die Fingernägel zu scannen, zu lackieren und zu trocknen. Das Gerät, vermarktet als „Nagelstudio für Zuhause“, setzt dabei auf Software, die jeden einzelnen Fingernagel zunächst exakt vermisst. Geachtet wird auf Größe und Form der Nägel. Das Lackieren durch den Roboterarm dauert in Summe knapp 25 Minuten. Freilich, ohne in dieser Zeit einen Finger zu rühren.

Zurück in die Zukunft

Shiftall setzt auf schallisolierte Mikrofone
Shiftall setzt auf schallisolierte Mikrofone © AFP / Brendan Smialowski

Optisch hat die Technologie von Shiftall mit der Zukunft eher wenig zu tun. Dabei trotzt der klobige Mundschutz dem Trend zur Makellosigkeit und will mit Nützlichkeit überzeugen. „Mutalk 2“ ist ein kabelloses Mikrofon, das mit PC, Smartphone oder Headset verbunden wird und schallisoliert ist. Was einerseits dazu führt, dass die eigene Stimme für Menschen in unmittelbarer Nähe kaum zu hören ist und andererseits bedeutet, dass etwaige Umgebungsgeräusche bei Telefonaten nicht stören.

Das heiße 10.000-Euro-Klo

Numi 2.0: Die „smarte“ Toilette von Kohler
Numi 2.0: Die „smarte“ Toilette von Kohler © AFP

Numi 2.0 ist nicht völlig neu, zählte bei der CES dennoch wieder einmal zu den meist besprochenen Produkten. Das Klo von Kohler kostet, je nach Ausführung, rund 10.000 Euro und verspricht, alle Stückerl zu spielen. Integrierte Licht- und Audiosysteme sollen für gute Klo-Unterhaltung sorgen, kontaktloses Öffnen und Schließen zählen ebenfalls zum Angebot wie die Sitzheizung. Raumspray wird freilich voll automatisch versprüht, UV-Lichter sollen die Keim-Bildung verhindern. Übrigens: Das Hightech-Klo hat österreichische Wurzeln. Firmengründer John Michael Kohler wurde 1844 in Vorarlberg geboren.

Hochtechnologie für die Haut

© AFP

„Weird scenes from CES“, „Seltsame Szenen von der CES“, beginnt die Washington Post einen treffenden Artikel über die Technologiemesse. Gleich als erstes Bild in der Geschichte taucht die Gesichtsmaske Aduro Facial Tronic vom Unternehmen Red Lite Therapy Collective auf. Die außerirdisch anmutende Maske bestrahlt das Gesicht in sieben unterschiedlichen Farben. Wirken soll diese „Therapie“ ebenso divers. Egal ob beim Kampf gegen Entzündungen und Akne oder schlichtweg beim Erreichen des Ziels, ausgeglichenere Hauttöne zu bekommen.

Ob sich die Maske am Markt durchsetzt oder eher zum bunten Ladenhüter avanciert, wird sich weisen. Denn bei grellen CES-Gadgets gilt ein alter Spruch umso mehr: Die Wahrheit ist eine Tochter der Zeit.