Vor Fielmann wurden gesetzlich Versicherte durch die Kassenbrille „sozial stigmatisiert“, wie es Günther Fielmann formulierte. Die Demokratisierung der Brillenmode sei, wie auf der Homepage des Unternehmens zu lesen ist, die historische Leistung des Unternehmensgründers. Im Jahr 2024 ist die Fielmann-Gruppe mit mehr als 1000 Niederlassungen Marktführer in Zentraleuropa und das drittgrößte Unternehmen der augenoptischen Branche weltweit.

Seine erste Niederlassung eröffnete Günther Fielmann 1972 in Cuxhaven aus der einfachen Idee heraus, den Kunden in den Mittelpunkt zu stellen. „Der Kunde bist Du“, sagte er. Er war überzeugt davon, dass „kaum ein Accessoire die Wirkung des Menschen auf seine Umwelt mehr beeinflusst als die Brille“. Fielmann war der erste Augenoptiker, der seine Brillen offen präsentierte, kostenlose Serviceleistungen anbot und umfangreiche Garantien gewährte – und das alles zu deutlich günstigeren Preisen als der Wettbewerb.

Branche revolutioniert

Marc Fielmann, CEO der Fielmann-Gruppe: „Mein Vater hat immer wieder kundenfreundliche Leistungen eingeführt, die es vordem nicht gab. Er hat die gesamte Branche im Dienste der Kunden revolutioniert. Sein Lebenswerk erfüllt uns mit Respekt und ist für uns Ansporn, allen Menschen zu helfen, die Schönheit der Welt zu hören und zu sehen. Während wir unser Familienunternehmen in die Zukunft führen, bewahren wir die kundenfreundliche Philosophie, die Werte und das Menschenbild, die uns groß gemacht haben.“

Im Jahr 2019 übergab Günther Fielmann, kurz nach seinem 80. Geburtstag, die Führung der Fielmann-Gruppe und kurze Zeit später ebenfalls die Führung der Familienholding und Familienstiftung an seinen Sohn, vollendete somit „das Paradebeispiel für eine gelungene Nachfolgeregelung in einem Familienunternehmen“, wie es der Aufsichtsratsvorsitzende der Fielmann Group AG, Professor Mark Binz, formulierte. „Professor Fielmann war ein Jahrhundert-Unternehmer und Visionär. Mit strategischem Weitblick, einem klaren Fokus auf die Wünsche der Kunden und einem vorbildlichen Engagement für das Gemeinwohl hat er die deutsche Wirtschaft weit über die Grenzen der Augenoptik und Hörakustik hinaus geprägt.“

Familienstiftung

Seine Nachfolge im Familienunternehmen hatte Günther Fielmann von langer Hand geplant: 2012 sicherte er den bestimmenden Einfluss der Familie Fielmann für zukünftige Generationen, indem er die Mehrheitsbeteiligung an der Fielmann-Gruppe in eine Familienstiftung überführte. In den folgenden acht Jahren übertrug er sukzessive Verantwortung an seinen Sohn Marc Fielmann.

Die Familie Fielmann, vertreten durch Günther Fielmanns Kinder, Sophie und Marc Fielmann, errichtet in dieser Woche die gemeinnützige Fielmann Förderstiftung. Die Stiftung führt das jahrzehntelange gesellschaftliche Engagement in die Zukunft. Sie unterstützt weiterhin Wissenschaft und Forschung, Kunst und Kultur, Denkmalschutz und Denkmalpflege sowie den Naturschutz und die Landschaftspflege, vornehmlich in Norddeutschland.