Damit der erfolgreiche Umstieg zur E-Mobilität gelingen kann, ist die Lade-Infrastruktur entscheidend. Nicht nur SPAR oder Billa sind in das Ladegeschäft eingestiegen, auch Shell hat große Pläne für den Ausbau der Ladestationen. Zudem hat das EU-Parlament ein Gesetz für den verpflichtenden Ausbau der Lade-Infrastruktur für E-Autos in Europa besiegelt: Entlang der Hauptverkehrsstraßen der EU sollen bis 2026 mindestens alle 60 Kilometer öffentliche Ladesäulen zur Verfügung stehen. Außerdem soll es bis 2031 mindestens alle 200 Kilometer Wasserstofftankstellen geben. Aktuell stehen am Asfinag-Netz mehr als 220 Ladepunkte an 36 Ladestandorten zur Verfügung. Die aktuellen Ausbaupläne zeigen mehr als eine Verdoppelung der aktuellen Ladepunkte bis 2026.

Trotz dieser ambitionierten Pläne gehen die Verkaufszahlen in der E-Mobilitätsbranche zurück. Die Gründe dafür: Der Zweifel an der Infrastruktur und der undurchsichtige Tarifdschungel.

Kurze Reichweite und hohe Preise

Einige Userinnen und User können sich diesen Rückgang erklären. Industriefreund etwa kritisiert: „Kurze Reichweite und – für Private – horrende Neuwagenpreise. Da wird das Schwächeln noch länger dauern.“ spö giraffe meint: „Für das derzeitige Stromnetz ist die E-Mobilität ein absoluter Wahnsinn, Blackouts oder leere Batterien sind vorprogrammiert … und die Ladezeiten sind ein Wahnsinn …“ Und Geom38 merkt an: „Schön, dass es für viele offenbar nur um technische Fragen und Reichweiten geht, nicht um Kosten. Weil für alle, die lediglich per gebrauchtem Benziner oder Diesel mobil bleiben können, erübrigt sich das Thema E-Auto sowieso schon beim Preis … Das Geld für PV-Anlagen, neue Heizsysteme und E-Autos samt hauseigener Ladestation schüttelt man ja einfach aus dem Ärmel, vor allem wenn man in der Realität schon froh ist, sich durch sparsame Lebensweise wenigstens Strom und somit Kosten im Vergleich zu den Vorjahren erspart zu haben …“

„Mehr Komfort im Alltag“

Andere Userinnen und User wiederum finden lobende Worte für die E-Mobilität, wie etwa morbosi: „Bessere Fahrleistungen, weniger Wartung, weniger Defekte, bessere Platzverhältnisse, leiser, geringere Kosten, mehr Komfort im Alltag (Standklima, Heizung) – alles Punkte pro Elektroauto.“ Molden schildert eigene Erfahrungen: „Wir haben ein E-Auto als Alleinfahrzeug, können zu Hause laden. Unterwegs nachladen musste ich bisher nur ganz selten. Liegt auch daran, dass ich selten mehr als 250 km fahre. Wenn dann nur bei der Urlaubsfahrt … da die meisten Fahrten der Menschen auf einer Kurzstrecke sind, sehe ich da eher ideologische Gründe als Ablehnung. …“ Hanst99 ergänzt: „Über Reichweiten bei E-Autos machen sich immer nur Verbrennerfahrer Gedanken. Habe noch nie einen E-Fahrer getroffen, der damit Probleme hatte. Im Winter liebe ich mein E-Auto, weil ich es vorm Einsteigen nach dem Skifahren vorheize und die verbrauchte kWh beim Bergabfahren rekuperiere …“

„Keine Diskussion über den Verbrauch“

In der Diskussion über die Infrastruktur der Ladestationen und die Vor- und Nachteile rund ums E-Auto zeigen unsere Userinnen und User weitere Aspekte auf. wolff02 gibt zu bedenken: „ … leider haben die Politiker noch immer nicht begriffen, dass als Erstes einmal eine Kostenerhebung und ein Vergleich zwischen den Kosten der alten Infrastruktur und der geplanten zu machen ist. Die Politiker planen lieber ein Haus, ohne noch eine Baugenehmigung zu haben und schaffen sich schon Teile der Einrichtung an.“ selbstdenker70 meint: „Was mich bei der ganzen Diskussion richtig stört, ist, dass es keine Diskussion über den Verbrauch gibt. Beim Verbrenner wird stundenlang diskutiert, ob er 4,3 oder 4,4 Liter verbraucht. Beim E-Auto wird nur über die Reichweite diskutiert, als ob der Strom nichts kosten würde oder der benötigte Energieverbrauch keine Rolle spielen würde. Fakt ist, viele E-Autos sind richtige Stromfresser bzw. Energieverbraucher der Luxusklasse …“. „… Ich habe versucht, als Mieter einer gemeinnützigen Mietwohnung eine Lösung für eine Ladestation für die dazugehörige Tiefgarage zu finden. Jedoch ohne Erfolg, außer Ablehnung und angeblicher Bürokratie und Auflagen sei das laut der Wohnbaugesellschaft nicht machbar …“, so die persönlichen Erfahrungen von kopfx.