Für das nahende Jahr 2024 stehen, wie berichtet, Erhöhungen bei den Stromnetzentgelten an. In der Steiermark, wo die Netzgebühren ohnehin über dem Bundesschnitt liegen, fallen auch die Anpassungen überdurchschnittlich aus. Laut der zuständigen Regulierungsbehörde E-Control, die die Netzgebühren jeweils per Verordnung festlegt, steigen die Stromnetzentgelte 2024 im Bundesschnitt um 11,2 Prozent auf 7,53 Cent/Kilowattstunde. Auf das Gesamtjahr gerechnet (für einen „Musterkunden“ mit einem Jahresstromverbrauch von 3500 kWh) ergibt sich so eine Verteuerung von 31,96 Euro. Hauptgründe für den Anstieg: die Inflation, gestiegene Netzinvestitionen sowie reduzierte Abgabemengen.

In der Steiermark beträgt der Anstieg 12,2 Prozent (38,39 Euro im Jahr) – was aufgrund des ohnehin höheren Ausgangsniveaus zu einem Stromnetzentgelt von 8,43 Cent/kWh führt. In Graz macht die Erhöhung 15,3 Prozent (43,62 Euro im Jahr) aus. In der Landeshauptstadt liegt das Netzentgelt bei Strom mit 7,84 Cent/kWh damit ebenfalls über dem Österreich-Schnitt.

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Höhe der Netzgebühren variiert regional

Zur Einordung: Eine Stromrechnung setzt sich aus drei Teilen zusammen, zum einen die reine Energie, hinzu kommen die Netzgebühren und schließlich noch die Steuern und Abgaben. Während der Energiepreis (seit 2001) dem liberalisierten Strommarkt unterliegt und man seit damals seinen Energielieferanten selbst auswählen kann, werden die sogenannten „Systemnutzungsentgelte“ von der E-Control auf Basis entsprechender gesetzlicher Grundlagen festgelegt. Den Netzbetreiber kann man als Kunde auch nicht wechseln.

Die Höhe der Netzgebühren variiert regional (sie richten sich u. a. nach geografischen, geologischen und topografischen Merkmalen, aber etwa auch der Leitungslänge). Im Bundesländervergleich liegen die Netzgebühren in der Steiermark traditionell am oberen Ende, was u. a. auch mit der Vielzahl an Netzbetreibern im Bundesland zu tun hat.

Gastnetzentgelte sinken in der Steiermark

Eine gute Nachricht gibt‘s für steirische Kundinnen und Kunden zumindest im Zusammenhang mit den Gasnetztarifen. Diese steigen im Österreich-Schnitt um 3,1 Prozent auf durchschnittlich 1,82 Cent/kWh, in Wien, Vorarlberg und Tirol jeweils sogar im zweistelligen Prozentbereich. In der Steiermark werden sie indes um 14,1 Prozent sinken – auf 1,82 Cent je kWh.

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