"Der Tag fing gut an, ich musste um 5.30 Uhr den kompletten Spielplan neu schreiben, weil drei Mannschaften ausgefallen sind", lacht Dietmar "Didi" Peißl, Landessportkoordinator des Steirischen Handballverbandes. Am Donnerstag, dem 9. Juni, gastiert er in Bärnbach, wo das Finale des 8. Steirischen Mattenhandball-Volksschulcups über die Bühne geht. "Genial, dass das heuer wieder möglich ist. Durch Corona konnten wir so etwas zwei Jahre lang nicht machen", freut sich Peißl. "Man merkt auch sofort, wie sehr es den Kindern gefehlt hat." In der Tat – der Lärmpegel in der Bärnbacher Sporthalle ist nichts für sensible Ohren. Schließlich haben sich 250 Kinder aus der ganzen Steiermark eingefunden, in den Vorrunden laufen gleich drei Spiele parallel zueinander.

Und es geht um mehr als nur Prestige: Der Siegermannschaft winken Medaillen, ein Pokal, eine Urkunde und ein 200-Euro-Gutschein des Jufa. Kein Wunder also, dass nicht nur die Kinder mit viel Emotion spielen, auch die als Coaches mitgereisten Lehrer lassen am Spielfeldrand den Gefühlen freien Lauf.

Knappe Finalspiele

In die Finalrunde ziehen schließlich die Teams der Volksschulen Bärnbach, Liebenau (Graz) und Kumberg (Graz-Umgebung) ein. Jeder tritt gegen jeden einmal an. Besonders knapp verlaufen die beiden Spiele der Hausherren, die ob des Heimvorteils von einem Großteil der auf den Tribünen sitzenden Eltern angefeuert werden: Im Spiel gegen Liebenau etwa führt Bärnbach 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff noch mit 6:4, bevor die Grazer Gäste das Spiel nach sensationeller Aufholjagd für sich entscheiden (Endstand 6:7).

Gegen Kumberg gibt es für Bärnbach ein Unentschieden, die Mannschaft aus Graz-Umgebung hatte Liebenau im ersten Spiel besiegt. Somit belegt die Heimmannschaft am Ende den dritten Platz des Volksschulcups, die VS Liebenau darf sich über Silber freuen. Den Sieg aber trägt die VS Kumberg davon – aus den Hallenlautsprechern tönt dazu "We are the Champions".

Bärnbacherin als "Supertalent"

Einen Sieg sollte Bärnbach dann aber doch erringen: Eine dreiköpfige Jury, angeführt von niemand Geringerem als dem Österreichischen Handball-Nationaltrainer Aleš Pajovič, beobachtete die Spiele besonders genau und wählte am Ende den Burschen und das Mädchen aus, die das größte Talent am Platz gezeigt haben. Die Auswahl fiel auf Emma Grabar (VS Bärnbach) und Lorenz Ollmaier (VS Liebenau). "Das fühlt sich sehr cool an", ist Grabner stolz. "Ich hätte wirklich nicht damit gerechnet."

"Die beiden Supertalente gewinnen jeweils zwei Karten für ein Länderspiel und ein Schnuppertraining der Handballakademie", erklärt Christian Wolf, Präsident des Steirischen Handballverbandes. Und beim Spiel dürfen die beiden "natürlich auch mit in die Kabine, um das Nationalteam zu treffen", verspricht Pajovič.