Entzündete Augen, struppiges Fell und nackte Hautstellen – dieser Anblick bietet sich den Tierärzten und Mitarbeitern in Tierheimen im Bezirk Voitsberg vermehrt in der letzten Zeit, wenn streunende Katzen ihren Weg zu den Tierhelfern finden. Grund dafür sind teils schwerwiegende Pilzerkrankungen, die sich die Tiere, die meist von ihren Besitzern vernachlässigt oder vor die Tür gesetzt worden sind, eingefangen haben. „Die Katzen bekommen derartige Infekte, weil so viele Menschen ihre Katzen nicht kastrieren lassen und vor allem im ländlichen Gebiet meist Freiläufer sind“, erklärt eine Tierschützerin, die sich seit Jahren für das Wohl von Katzen im Bezirk einsetzt und auch bereits mit einem Tierschutzpreis ausgezeichnet wurde. „Die Katzen beginnen, Inzucht zu betreiben, was der Auslöser dieser Erkrankungen ist.“ Zu weit fortgeschritten, sterben die Katzen schließlich einen qualvollen Tod.

Die Katzen leiden oft unter großen Schmerzen
Die Katzen leiden oft unter großen Schmerzen © Privat

Mehr als 100 nicht kastrierte Katzen hat die 74-Jährige alleine im heurigen Jahr gemeinsam mit freiwilligen Helfern bereits eingefangen. „Die Tierheime im Bezirk gehen über und Kastrationen sind teuer. Wir wissen nicht mehr wohin mit den Katzen“, erklärt die Weststeirerin. Unterstützung von der Gemeinde bekommen die Katzenbesitzer kaum. „Es gibt Gutscheine, die Gemeinden ausgeben können, die man beim Tierarzt für eine Kastration einlösen kann, doch nur wenige Gemeinden in der Region beteiligen sich daran.“ In der Weststeiermark beteiligen sich unter anderem Ligist, Krottendorf und Söding-St. Johann an der Aktion. Auch ohne die Aktion ist allerdings dringend geraten, Katzen vom Tierarzt kastrieren zu lassen.

Appell an Katzenbesitzer

Tierärzte und Tierschützer appellieren auch an Privatpersonen: „Wir können nicht alle Streuner im Bezirk einfangen. Wenn Leute eine streunende Katze bemerken, die vielleicht sogar krank ist, sollte sie eingefangen werden. Korbfallen kann man sogar bei Tierärzten ausborgen“, erklärt die Tierschützerin. „Es hilft schon, wenn man den Katzen eine Schüssel mit frischem Wasser hinstellt.“