Zuerst wollte ich auf meinem Grundstück beim Alten Almhaus in Richtung Lipizzanerweiden ein Chaletdorf mit 25 bis 30 Häuschen für Urlauber errichten und habe das Projekt bei der Gemeinde Maria Lankowitz als erste Bauinstanz eingereicht“, berichtet Hanspeter Klug, der Eigentümer des beliebten Gasthauses auf der Stubalm ist.

Einspruch

Die zwei Hektar große Wiese liegt nicht nur im Landschaftsschutzgebiet, sondern auch in der ausgewiesenen Vorrangzone für Windenergie. „Deshalb kam vom Land die Nachricht, dass das von der Raumplanung nicht genehmigt wird“, erzählt Klug. Die Entscheidung über den geplanten Windpark ist derzeit, wie berichtet, noch beim Bundesverwaltungsgerichtshof, weil es Einsprüche gab. „Ich werde in dieser Sache vom Grazer Rechtsanwalt Guido Held vertreten, der ebenfalls Einspruch erhoben hat“, sagt Klug.

Hanspeter Klug ist verärgert
Hanspeter Klug ist verärgert © Andrea Kratzer

Chaletdorf

„Inzwischen habe ich die Idee gehabt, auf meinem Grund statt dem Chaletdorf einen Campingplatz zu errichten, weil im Bezirk Voitsberg ein großer Bedarf besteht. Ich dachte, ein Campingplatz ist so ähnlich wie der bestehende Parkplatz vor dem Almhaus.“ Klug reichte das Vorhaben wieder bei der Gemeinde Maria Lankowitz als erste Bauinstanz ein. „In der Gemeinde ist man sehr bemüht, aber ich bekam wieder vom Land eine Absage wegen der Vorrangzone für den Windpark“, zeigt sich Klug verärgert. „Bei der seinerzeitigen Ausweisung wurde ich nie informiert. Man hätte mich ja fragen können, was ich mit meinen Grundstücken vorhabe. So empfinde ich das wie eine Enteignung, weil das Areal praktisch wertlos ist, wenn ich dort nichts machen darf“, wettert Klug.

Kämpferisch

Was er nicht versteht: Die Windräder dürfen näher zum seit langem errichteten Alten Almhaus stehen, als der Abstand vom Chaletdorf zu den Windrädern betragen hätte. „Ich habe dort oben auf der Stubalm schon viel Geld hineingesteckt und werde daher keine Ruhe geben“, gibt sich Klug kämpferisch.


„Für uns als Gemeinde ist nicht nachvollziehbar, dass es keine Möglichkeit gibt, dort irgendeinen Ausbau zu tätigen. Bei der Ausweisung der Zone hat uns niemand darauf hingewiesen“, zeigt der Maria Lankowitzer Bürgermeister Kurt Riemer Verständnis für Klug. „Das ist ein massiver Eingriff und ein Beispiel, was sich entwickeln kann, wenn man keine Daten und Infos kriegt.“

Fehlt Verständnis

Für Riemer ist es das schlimmste Szenario: „Wir hätten einen Investor, der auf den Tourismus und die Gemeinde schaut, aber der hat keine Chance, etwas umzusetzen. Da fehlt mir das Verständnis.“ Wenn ihm das privat passiere, würde er das auch als Enteignung sehen.