Mikrochips sind in beinahe jedem technischen Gerät zu finden und vereinen auf mikroskopisch kleinem Raum die modernste Technik. Die Mitarbeiter der „ams AG“ in Unterpremstätten wissen genau, worauf es bei der Herstellung ankommt, ist das Unternehmen doch spezialisiert auf die Fertigung der mikroskopisch kleinen Technikwunder. Im Rahmen des Projektes „Faszination Technik“ stattete eine 6. Klasse des BRG Köflach dem Betrieb einen Besuch ab und ging in der Welt der kleinen Technik auf Entdeckungsreise.

Spannend wird es bereits zu Beginn der Betriebsführung, denn Bianca Stotz, die für das sogenannte „Operator-Training“ und die technische Lehrlingsausbildung zuständig ist, nimmt die Klasse mit in das Fab, die Fabrikation. Die Schüler fühlen sich wie in einer anderen Welt, denn hinter den Glasfenstern bewegen sich Gestalten in weißen Anzügen zwischen Regalen mit hunderten transparenten Boxen. „Das Fab ist ein Reinraum, das bedeutet, die Mitarbeiter müssen spezielle Kleidung tragen, damit keine Staub- oder Hautpartikel an die Chips gelangen“, erklärt Stotz und reicht einen „Waver“ herum, eine Platte, aus der später die einzelnen Chips ausgeschnitten werden. „Ich hätte ihn gerne heil wieder zurück“, bittet Stotz noch, einige Sekunden später gibt es einen Scherbenhaufen. Stotz nimmt es mit Humor und ein vorbeigehender Angestellter lacht: „Einer Eigenschaft der ,Waver’ kann man sich sicher sein, wenn’s runterfall’n, sans hin.“

Das nimmt Stotz zum Anlass, die Schüler den Wert der Platten schätzen zu lassen. Die Schüler rufen ihre Schätzungen durcheinander. Die Operator-Trainerin schmunzelt und verrät den neugierigen Schülern die Antwort: „Beim Preis eines ,Wavers’ gibt es nach oben keine Grenzen. Es beginnt bei wenigen tausend Euro, kann aber bis in die Millionen gehen, wenn es sich um eine neuartige Technologie handelt.“

Gestensteuerung

Nicht nur die Fabrikation beeindruckt die Schüler, auch der Showroom löst Staunen aus. Raphael Relinger zeigt vor, wie man auf einem Bildschirm mithilfe von Sensoren und Gestensteuerung seinen Puls messen und Auto fahren kann. Vor allem die Burschen zeigen sich begeistert und können sich kaum wegreißen. „Das ist gar nicht so einfach, ich hoffe sehr, dass das im echten Leben dann besser klappt“, meint einer der Schüler, nachdem er den Fahrsimulator ausprobiert hat.

Im Labor und im Layout dürfen die Kinder noch einmal Hand anlegen. Unter dem Mikroskop wird einer der winzigen Chips inspiziert. „Wie eine Stadt von oben“, sind die Schüler fasziniert über die hauchdünnen Drähte auf dem Chip, die mit freiem Auge nicht erkennbar sind. Für Professorin Eva Wagner ist das Projekt schon jetzt ein Erfolg: „Zu sehen, wie interessiert die Jugendlichen sind, freut einen als Lehrerin am meisten.“