Seit einigen Jahren findet traditionell vor Weihnachten in der Justizanstalt Maria Lankowitz ein 16-stündiger Erste Hilfe-Kurs statt. Heuer haben 15 Gefangene daran teilgenommen.

Beitrag. "Alle Gefängnisinsassen haben freiwillig nach ihrer Arbeit, der sie im Rahmen ihrer Haft nachgehen, an diesem Kurs teilgenommen, der vom Roten Kreuz genehmigt wurde. Für sie ist es eine sinnvolle Freizeitgestaltung und gleichzeitig leisten sie somit einen Beitrag zur Sicherheit", erzählt Anton Schober, der den Kurs in der Justizanstalt als Lehrbeauftragter für Erste Hilfe von Anfang an begleitet hat. "Alle haben sehr interessiert mitgemacht und sind froh, dass sie einmal helfen können, wenn etwas passiert. Bei der Abschlussübung wurde in Vierergruppen die komplette Rettungskette vom Anruf bis zum Warten auf die Einsatzorganisationen durchgespielt. Wichtige lebensrettende Sofortmaßnahmen wurden natürlich auch angewendet", erklärt Schober. Die meisten Kursteilnehmer sind momentan auf dem Weg der Resozialisierung und dürfen als Freigänger zu Weihnachten nach Hause.

Genug Zeit. "Während den Übungen blieb natürlich auch genug Zeit, um mit den Insassen über ihre Leben sprechen zu können. Diese Menschen arbeiten hart an sich selbst. Ich hatte wirklich nie das Gefühl gehabt, dass ich mit Verbrechern zu tun habe. Nur beim ersten Mal als ich ins Gefängnis kam, war mir schon ein bisschen mulmig", so Schober. Im Anschluss an den Erste Hilfe-Kurs fand eine kleine Weihnachtsfeier statt.