Das entsprechende Buch von Paolo Coelho hat er bereits vor Jahren gelesen. Doch es war nicht ausschlaggebend für seinen Entschluss, den Jakobsweg zu gehen: "Es hat lediglich bewirkt, dass ich mich auch noch mit den anderen Coelho-Werken befasst habe", erklärt der Voitsberger Martin Rexeis. Als der 37-Jährige jedoch im Lauf der Zeit immer wieder auf Lesestoff über den berühmten Pilgerweg stieß, entschied er im Vorjahr: "Ich mach's auch."

Segen. Das heißt: Er will rund 3000 Kilometer zu Fuß zurücklegen. Abmarschiert wird in Voitsberg am 8. Juli um 8.30 Uhr. "Der Pfarrer hat zugesagt, mir den Pilgersegen zu geben", so Rexeis.

Einsamkeit. Ein, zwei Tage lang wird ihn die Freundin begleiten, dann will der Voitsberger allein weiter marschieren. "Die Einsamkeit ist das Einzige, was mir ein bisschen Angst macht", meint er.

Zeitpland. Die erste Nacht will der Wanderer auf der Freiländeralm verbringen. Dann geht's weiter Richtung Kärnten, von dort nach Südtirol, in die Schweiz, nach Frankreich und schließlich nach Spanien. "Anfangs hatte ich mir noch ein Zeitlimit gesetzt: Das Ganze müsste nämlich in 100 Tagen zu schaffen sein. Doch mittlerweile denke ich, dass es mir auch recht ist, wenn ich zu Weihnachten wieder daheim bin. Schließlich mache ich so etwas doch nur einmal im Leben."

Training Rexeis "wandert sowieso gern". Für den Jakobsweg legt er jedoch seit Anfang Jänner extra Trainingseinheiten ein, "manchmal zwei Stunden am Tag, dann auch wieder mehr". Bezüglich des Gepäcks macht er sich noch Gedanken: "Ich möchte unbedingt unter zehn, elf Kilo bleiben. Allerdings wird das schwierig sein, weil ich gern einen Film über den Pilgerweg drehen möchte und dafür einiges mitnehmen muss."

Spirituell. Dass ihn der einsame Marsch verändern könnte, damit rechnet Rexeis: "Darauf läuft es ja hinaus. Ich gehe den Weg aber nicht aus religiösen Gründen, sondern aus spirituellen", erklärt er zu seinem Vorhaben.