Fährt man durch Rettenegg, sticht einem am nördlichen Ende ein noch nicht fertiger Neubau ins Auge. Auf einem Areal von rund 1000 Quadratmetern ist Familie Kroisleitner gerade dabei, ihren Forellenzuchtbetrieb auszubauen.

Der Grund? "Die Nachfrage ist stetig gewachsen, daheim am Hof sind die Räumlichkeiten zu klein geworden", sagt Fischereimeister Franz Kroisleitner. Er kaufte Grund von Familie Friesenbichler und konnte somit seinen Traum vom Ausbau verwirklichen.

Fertigstellung 2025

Franz Kroisleitner mit Tochter Johanna vor dem Neubau; dieser soll 2025 fertig sein
Franz Kroisleitner mit Tochter Johanna vor dem Neubau; dieser soll 2025 fertig sein © Anneliese Grabenhofer

Der Spatenstich erfolgte bereits im Juli 2022. Der Rohbau soll noch heuer fertiggestellt werden. Im kommenden Jahr soll der Außenbereich mit Fließkanalanlage, künstlichen Bächen und sechs Rundbecken errichtet werden. Die neue Anlage, die Mitte 2025 fertig sein soll, wird zum Schaubetrieb ausgebaut – samt Besichtigungsbalkon. Von der Brut bis zur Verarbeitung sollen Besucherinnen und Besucher einen Einblick bekommen.Die Verarbeitungszeile (hier wird der Fisch filetiert, gewaschen und verpackt) wird sich künftig im Erdgeschoß befinden, dazu kommen ein Verkaufsraum und Toiletten. Ein Besprechungsraum, Büro- und Mitarbeiterräume sind im Obergeschoß vorgesehen. Angeschlossen wird das Gebäude an das örtliche Fernwärmenetz.

Eines der Fischbecken
Eines der Fischbecken © Anneliese Grabenhofer

Die Brutstation und die Speisefischhaltung befinden sich bereits im Testbetrieb und sind am neuen Standort in den Keller übersiedelt. Hier befinden sich 16 Anfütterungs-Tröge (Anm.: hier wird der Nachwuchs erstmals gefüttert) und drei Brutbecken.Dazu kommen am neuen Standort "drei Quellen mit einer Schüttung von insgesamt 90 Litern pro Sekunde. Reines Quellwasser mit einer Temperatur von acht Grad, da gibt es nichts Vergleichbares", erzählt Kroisleitner. Den Neubau in seiner Heimatgemeinde umzusetzen, nennt der Fischereimeister "Glück" und freut sich.

Vier Standorte und neun Mitarbeiter

Renate Kroisleitner beim Vakuumieren der Forellenfilets
Renate Kroisleitner beim Vakuumieren der Forellenfilets © Anneliese Grabenhofer

Zu tun gibt es viel: Die Becken werden täglich gereinigt, zweimal pro Tag werden die Tiere gefüttert. "Ab dem vierten Monat sind die Fische fressfähig und werden mittels mehrerer kleiner Futtergaben am Tag an das selbstständige Fressen gewöhnt", erzählt Kroisleitner.Die Forellenzucht der Kroisleitners gibt es seit den 80er-Jahren. "Ich habe es daheim gesehen, bei meinem Vater, der vor mehr als 40 Jahren mit der Aufzucht von Fischen begonnen hat. Daraus entwickelte sich eine große Leidenschaft", erzählt Franz Kroisleitner, der 2008 gemeinsam mit seiner Frau Renate die Fischzucht übernommen hat. Bis 2013 wurde das Unternehmen als Familienbetrieb geführt. Mittlerweile sind neun Mitarbeiter beschäftigt, die vorwiegend am Standort in Rettenegg arbeiten.

Wohin sich der heimische Markt entwickelt? "Weg vom Meeresfisch, hin zum heimischen Fisch. Die Regionalität spielt eine wesentliche Rolle sowie kurze Anfahrts- und Lieferwege", erzählt Kroisleitner. Wie der Fischereimeister seinen Fisch am liebsten isst? "Die Forelle Müllerin, nur gesalzen ohne zusätzliche Würze. Oder geräuchert und noch warm aus der Selch."