Die Birkfelder Volksschüler sind in die Mittelschule übersiedelt. Für einen Tag sind deren Klassenzimmer Probenräume. Überall klingt es, Musikinstrumente werden gestimmt, Stimmbänder mit Saft und Jausenbroten geschmiert. Die Rosegger-Halle in Birkfeld platzt aus allen Nähten. 800 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen fünf und 18 Jahre drängen sich durch die Gänge. Nach fünf Jahren Pause geht hier wieder das Bezirksjugendsingen über die Bühne. Sechseinhalb Stunden volles Programm. 30 Chöre aus dem ganzen Bezirk sind mit dabei. Auch Sophia und Elena von der Volksschule Weizberg.

"Wir sind schon sehr aufgeregt", sagen sie und lachen. Für die 9-Jährigen ist es der erste große Auftritt beim Bezirksjugendsingen. "Wir singen das Lumpenlied", erzählen die Schülerinnen und stimmen auch gleich an: "Griaß di Gott lieber Franzl, hom die lang schon nimma g'sehn, ja da Bart is da g'wachsen, sag, wo bist denn umma g'legn?"

Aufregung und Nervenkitzel

Auch im Nebenraum hört man Stimmen. Sie kommen von den "Musikids" der Volksschule Strallegg. Noch schnell eine kleine Stärkung, dann wird auch schon Aufstellung genommen. "Seid ihr bereit?" will die Chorleiterin wissen. Nickende Köpfe unterstreichen ein lautes "Ja". In der Rosegger-Halle haben die Zuhörerinnen und Zuhörer Platz genommen. Direktor Siegfried Rohrhofer von der Mittelschule Birkfeld, die für die Austragung der Gesangsveranstaltung verantwortlich ist, begrüßt die Gäste. "Bei uns zählt der olympische Gedanke", sagt er. Besonders stolz ist Rohrhofer, dass elf Chöre aus Birkfeld teilnehmen. Das Bläsertrio des Borgs macht den Anfang. Der Nervenkitzel steigt.

Während Julia, Paul und Maximilian von der Volksschule Strallegg mit Geige und Steirischer Knopferlharmonika auf die Bühne marschieren und das Lumpenlied anklingen, machen sich Backstage schon die "PrebuKids", also die Kinder der Volksschule Prebuch, bereit.

Einer von ihnen ist Gregor Lang: "Ich bin schon aufgeregt. Aber wir haben sehr viel geprobt, also werden wir das schaffen", ist er sich sicher. Ganz in Schwarz und mit bunten Seidentüchern betreten die Kinder die Bühne. Rhythmisch schwenken sie diese zum südamerikanischen Lied "Un poquito cantas". Die Menge applaudiert. Am Ende eines jeden Auftritts wartet eine Urkunde und Teilnahmebestätigung, die von Bildungsdirektorin Elisabeth Meixner und weiteren Ehrengästen überreicht wird.

Für Nachwuchs im Musikbezirk ist gesorgt

Bei den "Drei Chinesen mit dem Kontrabass" von der Volksschule Weizberg, wird im Publikum gekichert, besonders als der Vokal "O" dran ist. "Das ist mein Lieblingslaut, weil der klingt so lustig", sagt Sängerin Pia von der VS Weizberg und schmunzelt. "Die sind alle unglaublich gut", flüstert eine andere Schülerin als die "Rap-Hühner" der Volksschule Flattendorf losflattern. "Es ist spannend zu hören, was die anderen so singen, da kann man sich was abschauen", sind sich Sarah und Caroline einig.

Dem stimmt auch Landeschorleiterin Miriam Ahrer vom Chorverband Steiermark zu. In der Mitte des Publikums sitzt sie an einem Tisch und macht sich Notizen. Am Ende des Auftritts gibt sie den Chorleitenden Feedback. "Da geht es eher um kleine Tipps, eigentlich ist jeder Chor großartig", sagt die Expertin und fügt hinzu: "Um den Nachwuchs an Sängerinnen und Sängern braucht man sich im Bezirk Weiz keine Sorgen machen."