Entsetzen in Fischbach: Emil, der nicht einmal zweijährige Hund der Familie Karelly wurde Montagabend von einem Unbekannten erschossen.

"Wie jeden Abend war Emil von meinem Mann kurz rausgelassen worden, um im Bereich des Hofs seine Notdurft zu verrichten", erzählt Silvia Karelly, Landtagsabgeordnete und Bürgermeisterin von Fischbach. Als Emil nach einer Viertelstunde nicht auftauchte, begab sich die ganze Familie auf die Suche – vergeblich.

"Als ich nach der Sprechstunde in der Gemeinde heimgekommen bin, ist meine Tochter im Nachthemd auf der Straße gestanden und hat nach Emil gerufen", erinnert sich Karelly. Es folgte eine schlaflose Nacht. "Emil war ein Familienmitglied und der beste Freund meiner kleinen Tochter."

Röntgenbild: Dutzende Schrotkugeln steckten im Kopf des Hundes
Röntgenbild: Dutzende Schrotkugeln steckten im Kopf des Hundes © Amtstierarzt Kutschera

In den Bach geworfen

"Am Dienstagmorgen hat ein Nachbar dann die Familie Karelly informiert, dass er den Hund gefunden hat", informiert Alois Friesenbichler, der ermittelnde Beamte der Polizeiinspektion Ratten. Der Hund lag tot im Bett eines kleinen Baches. "Der Täter dürfte ihn dort runtergeworfen haben. Wo der Hund erschossen worden ist, konnte noch nicht festgestellt werden", so Friesenbichler weiter. Der Täter hat das Halsband des Hundes mitgenommen. "Keine Ahnung, was er damit vorhat", so Karelly.

Was man aber sehr wohl sagen kann: "Der Hund wurde aus kürzester Distanz erschossen. Beim Röntgen habe ich Dutzende Schrotkugeln im Kopfbereich feststellen können. Es war wie eine Hinrichtung", zeigt sich der Weizer Amtstierarzt Gerhard Kutschera erschüttert. Er kannte den Hund. "Er war ein netter und sehr ruhiger Hund." Emil lebte erst seit nicht einmal einem Jahr auf dem Hof der Familie Karelly. "Er war ein Findling. Jemand hatte ihn ausgesetzt und wir haben ihn im Vorjahr aufgenommen", erzählt Silvia Karelly.

Schon einmal vergiftet

Dass der Hund erschossen wurde, sei aber nicht zwangsläufig ein Hinweis auf den jagdlichen Bereich, meint Kutschera. Und auch die Polizei ermittelt in alle Richtungen. Es war nämlich nicht der erste Anschlag auf den Pointer-Rüden. "Im August wurden beim Anwesen der Familie Giftköder ausgelegt. Der Hund hatte damals auch Vergiftungserscheinungen und musste zum Tierarzt", so Friesenbichler.

Landtagsabgeordnete Silvia Karelly
Landtagsabgeordnete Silvia Karelly © Juergen Fuchs

Das Motiv des Täters ist völlig unklar. "Der Hund hat niemandem etwas zuleide getan, deshalb grüble ich natürlich, ob das mit meiner Arbeit zu tun sagt", so Karelly. "Aber mir fällt kein einziger Vorfall ein, bei dem ich jemanden so vor den Kopf gestoßen habe, dass jemand so etwas tun könnte", ist Karelly entsetzt. Bereits nach dem Giftanschlag hatte man Emil kaum allein rausgelassen – bis auf die halbe Stunde am Abend. "Jemand dürfte diese Routine gekannt haben", vermutet Karelly. "Und wenn jemand so etwas getan hat, was könnte diese Person noch alles anstellen", macht sie sich Sorgen um ihre Familie.

Erst im Vorjahr hatte es einen Brand auf dem Hof der Familie Karelly gegeben. Dabei wurde das Stallgebäude ein Raub der Flammen. "Da macht man sich jetzt natürlich Gedanken, ob es wirklich ein technischer Defekt war", sagt Karelly.

Die Polizei bittet die Bevölkerung um Hinweise (Polizeiinspektion Ratten, Tel. 0664-858 5197).