"Es ist nicht alles perfekt, aber wir haben eine Mordsfreude damit", strahlt Obmann Reinhold Hammer und blickt inmitten der Schar seiner 24 Klienten über den ehemaligen Bauernhof, der seit 2005 das Sozialtherapeutikum Steiermark (kurz SOST) beherbergt.

Mitarbeiterin der ersten Stunde. Ihr liegt der Aufbau eines Bio-Hofladens besonders am Herzen, Kollege Christoph zeigt auf hölzerne Schuhleisten, die sich vor der Tür stapeln; der Plan von vielen bunten Filzpantoffeln steht kurz vor der Realisierung.

Im ehemaligen Hühnerstall haben "Die schrägen Vögel" ihr Nest gebaut. Doris und Christoph nehmen begabte Künstlerinnen und Künstler unter ihre Fittiche und verschönern die Wohn- und Arbeitsbereiche auf dem Hof mit selbst gemachten Mosaiken, Kerzen, Tellern und allem, was Spaß und Freude macht. Billetts für alle denkbaren Anlässe werden angefertigt. "Letztes Jahr hatten wir von einer Firma den Auftrag, 450 Weihnachtsbilletts zu machen", freut sich Doris. Auch heuer waren "Die schrägen Vögel" nicht faul: Simone bearbeitet Kerzen, Bettina zeichnet, Monika bastelt Karten und Leo malt individuelle Weihnachtsgrüße - bei ihm darf Supermario nie fehlen.

Ausstellung. Am 15. November werden die Werke der "Schrägen Vögel" in der Grazer Karl-Schubert-Schule zu bestaunen und zu kaufen sein, am 23. November dann in der Kulturhalle Eggersdorf. "Man muss halt schauen, dass man sich von dem abhebt, was es im Supermarkt gibt", bemerkt Christoph lapidar, aber seine Augen leuchten vor Stolz und er weiß ganz genau, dass seine Klienten Kunst schaffen. Nicht mehr und nicht weniger. Höchste Zeit also für "Die schrägen Vögel" mit ihren Werken wieder die Weihnachtsmärkte zu erobern. Damit auch die da draußen wissen, wer die da drinnen sind - Menschen wie du und ich.