Der verdächtige 46-Jährige und dessen Freund (49) aus dem Bezirk Leibnitz dürften gefälschte Covid-Zertifikate erworben und vertrieben haben. Die Kriminaldienstgruppe Leibnitz führte die Ermittlungen gegen den 46-Jährigen aufgrund einer Anzeige. Der Verdacht der betrügerischen Krida mit einer Schadenssumme von einigen Hunderttausend Euro galt schnell erhärtet.

Seit 2017 gab der Verdächtige gegenüber der geschädigten Bank, bei der er einen Kredit hat, an, keine Einkünfte zu beziehen und kein Vermögen zu besitzen. Deshalb habe er seine monatlichen Rückzahlungen nicht mehr durchführen können. In diesem Jahr meldete der Leibnitzer auch seinen Wohnsitz ab und verzog laut seinen Angaben nach Ghana.

Wohnsitz in Rumänien ausgeforscht

Die Kriminalisten aus Leibnitz führten die Ermittlungen intensiv weiter und forschten den tatsächlichen Aufenthaltsort des Mannes in Rumänien aus. Bei einem Heimatbesuch Ende August konfrontierten ihn die Polizisten jedoch mit dem gegen ihn bestehenden Tatverdacht.

Fortgeführte Ermittlungen (Hausdurchsuchung, Öffnung von Bankkonten) ergaben, dass der Mann eine hohe Summe Bargeld mit einem monatlichen Einkommen von mehreren Tausend Euro auf diversen Bankkonten besaß. Woher diese Einkünfte stammen, ist derzeit Gegenstand laufender Ermittlungen.

Gefälschte Covid-Zertifikate

Die Ermittlungen brachten zudem auch einen regen Handel mit gefälschten Covid-Zertifikaten ans Tageslicht. Im Verdacht steht aber nicht nur der 46-Jährige, sondern auch ein 49-jähriger Leibnitzer. Zusammen sollen die beiden gefälschte Covid-Zertifikate erworben und im großen Stil, gewerbsmäßig an diverse Abnehmer in Leibnitz weiterverkauft oder weitergegeben haben. Hinweise deuten darauf hin, dass die Zertifikate von einem professionellen Fälscher in Rumänien erstellt wurden.

Mit dem Ermittlungsergebnis konfrontiert, zeigte sich der Ältere geständig. Der 46-Jährige zeigte sich lediglich teilgeständig. Die Ermittlungen dauern an. Beide Verdächtige werden der Staatsanwaltschaft Graz angezeigt.