Diese Aussage bleibt so manchen im Halse stecken: "Süßigkeiten oder Softdrinks haben in einem Schulbuffet sowieso nichts verloren", sagte Gertraud Reisinger vor kurzem. Und sie muss es wissen, ist sie doch Fachinspektorin für Ernährung im Landesschulrat. Aber wie sieht es in den Schulen der Region tatsächlich aus?

Positive Beispiele gibt es etliche - vor allem im Pflichtschulbereich. Anders als in den höheren Schulen sind da nämlich die Schulerhalter für die Ernährung der Kinder und Jugendlichen zuständig. Einige gehen mit gutem Beispiel voran, etwa die Hauptschule Straden. "Wir bieten eine Schuljause an", erklärt Direktor Karl Lenz. Mit Lieferanten aus der Umgebung: So versorgt die Biobäuerin Anna Tropper aus Hof die Kids mit Sesamweckerl oder Topfentascherl, zu kaufen gibt es auch eine Mini-Pizza. Für Milchgetränke und Apfelsäfte sorgt Josef Tropper aus Gnas, Äpfel werden von Hubert Ranftl aus Stainz bei Straden angeliefert. Zehn Cent kostet das Stück. Damit alle genug trinken, stellt Johann Müller vom Johannisbrunnen kostenlos Mineralwasser zur Verfügung. Und Leberkäs-Semmeln? "Natürlich werden diese auch aus dem Geschäft in der Nähe geholt. Aber wichtig ist das Angebot in der Schule", weiß Lenz.

Buntes Angebot. Ausgewogen kann man sich auch in Gleinstätten ernähren. Andrea Opriessnig und ihre Mutter verkaufen in der Volks- und Hauptschule sowie im Poly täglich um die 150 selbst gebackene Weckerl. Um die Milchgetränke kümmert sich Maria Schöninger aus Unterbergla, sie beliefert 14 Schulen der Region. Auch Äpfel gibt es zu kaufen, organisiert wird dies von den Schülern. Bunt ist das Angebot im BG/BRG Leibnitz: Im Buffet, betrieben von der Firma Pasemann, stehen Chipspackerl neben Vollkornweckerl, Lollipops liegen neben Orangen. Pizzaecken, Schnitzelsemmel und Gemüseburger warten auf den Verzehr, es gibt Coca Cola oder Bioapfelsäfte. Direktor Karlheinz Tinnacher setzt auf Bewusstseinsbildung, ein kleines Plakat zeugt davon: "Wir sind dabei, einiges zu ändern."

Selber kochen. Selbst gekocht wird im Bundesschulzentrum Deutschlandsberg: Schüler und Lehrer der HLW kochen täglich bis zu 130 Menüs, um drei Euro gibt es eine Suppe, eine Hauptspeise, einen Salat, ein Dessert und ein Getränk. Es gibt aber auch ein Buffet, Gesundes befindet sich genauso darunter wie weniger Gesundes. Ebenfalls in der hauseigenen Küche wird das Mittagsmenü in der Fachschule für Land- und Ernährungswissenschaften in Maria Lankowitz gezaubert. "Die Schülerinnen und Schüler kochen ihr Mittagessen bei uns selbst. Hauptsächlich werden Bioprodukte, die aus der Region stammen, verwendet", erzählt Lehrerin Veronika Winterleitner. In der Musikhauptschule Stallhofen werden vor Unterrichtsbeginn leckere Jausenweckerl zubereitet. "Bei uns erledigen das die Schüler. Es werden nur Aufstriche verwendet. Semmeln gibt es keine, dafür jede Menge Obst", so Werk- und Hauswirtschaftslehrerin Christine Kogler.