Am Tag der Arbeit, am 1. Mai, hängt Otto Neuhold seinen Beruf als Gastwirt an den Nagel. Gemeinsam mit seiner Frau Margit betreibt er in dritter Generation das Drei-Sterne-Hotel und Restaurant Neuhold in der südsteirischen Gemeinde Wagna. Mit an Bord ist auch sein Bruder Klaus. Zuvor haben es jahrzehntelang seine Eltern geführt. Nun ist für ihn nach 40 Jahren Schluss – zumindest, was das Restaurant betrifft.

Grund für die Schließung

„40 Jahre Gastro sind genug. Aus gesundheitlichen Gründen, für eine Work-Life-Balance und um mir die Freude als Gastgeber zu erhalten, habe ich mich zu diesem Schritt entschlossen“, erzählt der 59-Jährige. Er möchte nicht jammern, es war eine schöne Zeit. Da es aber in Wagna und Umgebung gute Restaurants gebe, sei ihm die Entscheidung nicht so schwergefallen.

Gäste, die Buchungen nach dem 1. Mai getätigt haben, kann der Wirt beruhigen: Diese Reservierungen bleiben aufrecht. „Wir haben viele Erstkommunionen oder Firmungen, Buchungen bis in den Herbst hinein. Die arbeiten wir natürlich noch ab“, sagt Neuhold. Die Schließung des Restaurants hat zudem keine Auswirkung auf die zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie werden weiterhin im Betrieb beschäftigt.

Das Hotel verfügt mittlerweile über 29 Zimmer
Das Hotel verfügt mittlerweile über 29 Zimmer © KLZ / Barbara Kahr

Künftig wolle man sich rein auf den Hotelbetrieb konzentrieren. In den vergangenen Jahren sei das Geschäft stetig gewachsen. Das Hoteliers-Ehepaar hat die Chance ergriffen und die Zahl der Zimmer auf 29 aufgestockt, somit verdoppelt. 365 Tage im Jahr stehe man seit jeher für die großen und kleinen Gäste zur Verfügung.

„Man spürt, dass die Südsteiermark sich nicht nur im Herbst größter Beliebtheit erfreut. So wächst auch schon im Frühjahr die Nachfrage mehr und mehr“, zeigt Neuhold auf. Besonders der Radtourismus boomt. Zu seinen Gästen zählen überdies viele Familien. Die Gäste schätzen laut dem Hotelier die angebotene Verköstigung vor Ort. So müsste man sich um keinen Restaurantplatz in der Umgebung bemühen.

Neuer Betreiber möglich

Dass die Küche für immer kalt bleibt, ist nicht in Stein gemeißelt. Wenn sich in den kommenden Jahren Betreiber für das gesamte Objekt finden, kann das Restaurant mit Platz für rund 120 Personen laut dem 59-Jährigen auch wieder geöffnet werden. Bei allen Gästen und Freunden möchte sich Neuhold für ihre teilweise jahrzehntelange Treue bedanken: „Es war uns immer ein Vergnügen, die Festlichkeiten unserer Gäste auszurichten und sie kulinarisch zu verwöhnen.“ Stammgäste sind nach wie vor auf ein Getränk und einen Plausch an der Hotelbar willkommen.